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Abgrenzeritis

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Hauptseite » Diskurs » Abgrenzeritis

Das Schlagwort Abgrenzeritis bezeichnet in Politik und Medien einen quasi-pathologischen Kontakt­reinheits- bzw. Kontakt­reinhaltungs­drang. Der Abgrenzeritis liegt das sich krankhaft äußernde Bedürfnis zu Grunde, sich von allen vermeintlich moralisch fragwürdigen Personen oder Sachverhalten zu distanzieren, um im vorauseilenden Gehorsam[wp] dem Gebot der politischen Korrektheit zu entsprechen.

Dieser zwanghafte Reflex wird hauptsächlich durch eine Angst oder Paranoia[wp] hervorgerufen und drückt sich beispielsweise darin aus, dass die Journalistin Eva Herman als "Eva Braun" diffamiert, unter dem Etikett rechtsextrem ausgegrenzt oder gleich mittels der Nazikeule rhetorisch und diskursiv eliminiert wird.

Symptome

Ein bekanntes Symptom ist der Stotterer "d...die A...A...Außen­wirkung!"

Andere mögliche Reaktionen:

  • "Das muss man differenzierter sehen."
  • "Das darf man so nicht sagen."

Verbreitung

Die Abgrenzeritis ist in Deutschland weit verbreitet+.

Bündnis 90/Die Grünen
"Insofern ist die Abgrenzeritis der GRÜNEN Führung gegenüber der Afghanistan-Politik der Bundesregierung (...) recht absurd."[1]
Alternative für Deutschland
"Ihre Abgrenzeritis hat immerhin bewirkt, dass der Verfassungs­schutz auf Anfrage der Linken einen Persilschein[wp] ausstellte und dass sich weite Kreise mit der Partei öffentlich zu identifizieren wagten, die vor Pro eher zurück­schreckten, zuletzt etwa Schachtschneider."[2]
Die Freiheit[wp]
"Da haben die 'Macher' der Partei Die Freiheit doch tatsächlich geglaubt, durch ein wenig Abgrenzeritis in den politischen Tanzkreis der Bundesrepublik aufgenommen zu werden. Jetzt wurden sie eines besseren belehrt. Der Xte Versuch dieser Art, das Tor zur politischen Partizipation zu öffnen, kann [...] als gescheitert betrachtet werden."[3]
Die Linke
"Die Abgrenzeritis von den Linken wird spätestens 2017 ein Ende haben."[4]
"Rechtes Lager"
"Die Abgrenzeritis im rechten Lager ist das eigentliche Drama, mit der Folge, dass die System­parteien wegen der rechten Zersplitterung freie [...]"[5]
Väteraufbruch für Kinder
"Webel fragt 'Ist eine Abgrenzung der politischen Lager heute überhaupt noch sinnvoll?' - und tut genau dies, Abgrenzen nämlich, indem er diese Antwort unterschlägt, weil Bezugnahmen auf Agens, MANNdat oder Junge Freiheit keinen Platz mehr auf den Seiten des VAFK haben - wie die Suchfunktion mühelos zeigt."[6]

Diagnose und Therapiemöglichkeiten

[Ziel muss es sein, endlich an Schlagkraft zu gewinnen!]
[...] Und das bedeutet zuallererst, jegliches lähmendes Element vom Hof zu jagen!
Da sind wir sofort bei den "linken Männer­rechtlern"...
Die sagen, "Schlagkraft? - Stimmen wir zu 99,9 % zu, ABER:
  1. die A...A...Außenwirkung!
  2. bloß nicht irgendwie unlinks zuschlagen!
  3. und wenn wir zuschlagen, muss es RESPEKTVOLL sein und mit NIVEA!
  4. und wehtun darf es auch nicht, also höchstens mit Watte­bällchen!
  5. wir müssen uns erstmal von (hier allen möglichen tatsächlichen oder herbei­phantasierten Dünnschiss einsetzen zu wollen) DISTANZIEREN!
  6. wir müssen beim Zuschlagen so rumeiern, dass wir uns ja nicht irgendwelche Möglichkeiten verbauen, an der Staatstitte saugen zu dürfen.
[...]
1001. lass es uns a...a...aus­diskutieren!"
Kurzum: ein Linker ist ein geistiger Krüppel und als solcher nicht nur vollständig kampfunfähig, sondern auch bestrebt, diese Kampf­unfähigkeit auf andere auszudehnen. Dieter Bürgi[yt] würde sagen: "Man spricht dabei auch von Lochfraß."[7]
Der Widerstand könnte allein schon dadurch verwirklicht werden, wenn sich alle Kritiker des gegenwärtigen Dilemmas von der kontra­produktiven Abgrenzeritis verabschieden würden.
Das ist es nämlich, wozu die "Rechtskeule" dient und bisher alle Anstrengungen ins Leere laufen. Weil wegen der obligatorischen Reflexe darauf die vollkommene Zersplitterung jeder Opposition herbeigeführt wird.
Wenn man sich jedoch die Bandbreite der etablierten Linken Parteien anschaut, entdeckt man, da ist für viele Ansichten Platz, bis hinein ins verfassungs­mäßig bedenkliche Terrain und das ohne jedes schlechte Gewissen.[8]

Einzelnachweise

  1. Die Grünen und der Afghanistankrieg, FF6/09
  2. Kommentar von bonifaz am 18. September 2011 um 22:59 Uhr, in: Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, Korrektheiten am 18. September 2011
  3. Wie weit gehen die "Linken"?, Die Blaue Narzisse - Weblog am 12. Januar 2011
  4. Kommentar von Giorgiodelcorte am 24.09.2013 um 13:42:05 Uhr, in: Partnersuche nach der Wahl: Triumph für Merkel - aber was kommt jetzt?, T-Online am 23. September 2013
  5. Kommentar zu: Alternative für Deutschland: "Wir sind die Erben der FDP", FAZ am 22. September 2013
  6. MANNdat-Forum: Der Aufbruch der Väter ... ins "Bundesforum Männer", Eugen am 19. März 2014 - 12:34 Uhr (Eugen Maus beklagt Abgrenzeritis des VAfK und des Bundesforum Männer)
  7. WGvdL-Forum (Archiv 2): Warum die "linken Männerrechtler" zum Teufel gejagt werden müssen..., DvB am 4. April 2012 - 22:10 Uhr
  8. Kommentar von Klartext am 9. April 2013 um 12:50 Uhr, in: Schachtschneider: "Zeit zum Widerstand" gegen Euro und EU-Diktatur, Michael Mannheimer am 9. April 2013

Querverweise

Netzverweise