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Mouhamed Lamin Dramè

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Mouhamed Lamin Dramè
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Gelebt 2006–8. August 2022

Mouhamed Lamin Dramè (* 2006) war ein unbegleiteter senegalesischer Fluchtsimulant mit psychischen Problemen, der von der Polizei in Dortmund erschossen wurde, als er mit einem Messer in der Hand Menschen bedrohte.

Solidaritaetsfest für Mouhamed Lamin Dramè.
Zitat: «Das mit dem Vertrauen in die Polizei ist als Ausländer in Dortmund kompliziert. Der Tod von Mouhamed hat die negative Stimmung gegenüber der Polizei nur verschlimmert.» - Mariama Sow, Sozialarbeiterin aus Guinea[1]
Zitat: «Am Montag gegen 16.15 Uhr klingelt das Telefon in der Dortmunder Polizeiwache Nord. Der 16-jährige Bewohner einer Jugendwohngruppe sei mit einem Messer in der Hand auf dem Innenhof einer benachbarten Kirche unterwegs, teilt ein Betreuer der Einrichtung der Polizei am Telefon mit. Die Situation habe "bedrohlich" gewirkt, "für den Jugendlichen selbst oder für andere", sagt der zuständige Staatsanwalt Carsten Dombert am Dienstag der taz.»[2]
Zitat: «Es macht mich fassungslos. Ein 16-jähriger Mensch wurde mit einer Maschinen­pistole von der Polizei hingerichtet. (sic!) Von ihm ging keine Gefahr aus.

Deutschland, du hast ein sehr großes #Polizeiproblem, und die Politik schweigt. #justice4mouhamed

Tödlicher Polizeieinsatz in Dortmund: 16-Jähriger wurde offenbar nicht gewarnt[3]

» - Nasir Ahmad[4]

Der 16-jährige Mouhamed Lamin Dramé war ein unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter Fluchtsimulant aus dem Senegal und am 8. August 2022 in einer so außergewöhnlichen Krisensituation, dass er drohte, sich selbst zu verletzen oder gar zu töten. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich in einer stationären Unterbringung in einer Jugend­wohngruppe der St. Elisabeth Jugendhilfe an der St. Antonius Kirche in der Dortmunder Nordstadt. Kurz zuvor war er auf eigenen Wunsch wegen psychischer Probleme in einer psychiatrischen Klinik behandelt worden und äußerte sowohl gegenüber seinen Betreuern als auch gegenüber den herbei­gerufenen Polizeibeamten seine Suizid­absichten. Er verstand nur wenig oder gar kein Deutsch. Seine Muttersprachen waren Wolof und Französisch.

Wir fragen uns also: Wie und in welcher Sprache hat die Polizei eigentlich kommuniziert, um ihn zu beruhigen und seinen Selbstmord zu verhindern?

Mouhamed starb in einem Kugelhagel aus einer Maschinen­pistole. Der Schrecken über den Tod eines so jungen Menschen sollte eigentlich die nationalen Schlagzeilen beherrschen, doch ein Großteil der Reaktionen erscheint eher als "Debatte" oder Rechtfertigung für die Anwendung tödlicher Gewalt, weil Mouhamed ja ein Messer in der Hand gehalten hat.

Wir verurteilen die allgemeine Medienbericht­erstattung, die den Ablauf der Ereignisse so verzerrt, als ob die Polizei­beamten Mouhamed als letzt­mögliches Mittel erschießen "mussten", weil der Einsatz von Reizgas und Tasern "ihn nicht beruhigen konnten".

Warum gehörten zu den Einsatzkräften in einer suizidalen Krise keine psychologischen oder psychiatrischen Fachkräfte, oder warum warteten die Polizeibeamten nicht auf solche medizinischen Fachkräfte, die sich angemessen um Mouhamed hätten kümmern können, sondern griffen gleich selbst und im ersten Schritt übertrieben gewalttätig ein, wodurch eine ohnehin schon bestehende Krisen­situation noch weiter unprofessionell eskaliert wurde?

Wie können Polizeibeamte ernsthaft "versuchen" wollen, einen Selbstmord mittels eines chemischen Kampfstoffes ("Tränengas") und einer Elektro­impulswaffe (Taser) zu "verhindern" und "die Lage zu beruhigen"?

Welche Kompetenzen haben eigentlich Polizeibeamt*innen Polizeibeamte, die in erster Linie für den Umgang mit Patienten in psychisch kritischen Situationen eingesetzt werden? Ist deren so genannte Amtshilfe eine Lizenz zum gewaltsamen Einschreiten oder gar eine Lizenz zum Töten?

Jede*r Mediziner*in würde für fehlerhafte tödliche Behandlungen von Patient*innen zur Rechenschaft gezogen werden - Polizist*innen Polizisten jedoch haben eine uneingeschränkte Lizenz zum Verletzen und Töten, sanktioniert durch die staatlichen Behörden und Institutionen, durch Politiker*innen Politiker sowie die von den Medien einseitig erzeugte öffentliche Meinung. Es fehlt dabei jede kritische Bewertung von fehlender Kompetenz und Erfahrung sowie jede Verantwortlichkeit und Rechenschafts­pflicht. Während "Spekulationen" über bekannte Tatsachen moralisch und rechtlich "verboten" seien, gehört die voreingenommene und unreflektierte Konstruktion von angeblichen "Notwehr­situationen" zur Normalität des öffentlichen Mediendiskurses über polizeiliche Tötungen und deren juristische Aufarbeitung.

Die Anwendung von Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und schutzbedürftige Menschen ist jedoch immer ein menschen­verachtendes Problem und kann nie und unter keinen Umständen als irgendwie zielführende "Lösung" angenommen werden!

Unzählige Fälle von Polizeigewalt, rassistisch motivierten Aggressionen und extralegalen Tötungen schutz­bedürftiger Menschen durch im Umgang mit psychischen Krisen­situationen unzureichend geschulte Polizeibeamte sind ein leider nur allzu bekanntes Phänomen - doch Lernprozesse oder gar eine Fehlerkultur lässt sich in den Behörden leider nirgendwo erkennen. Eher im Gegenteil: der Status Quo ist garantierte Straffreiheit durch alle verfügbaren Mittel und Manipulationen.

Während wir den Verlust von Mouhamed betrauern, teilen wir gleichzeitig auch noch die Trauer, den Schmerz, die Wut und den Kummer über weitere Morde in der jüngsten Vergangenheit:

  • August - ein 23-jähriger Schwarzer Mann aus Somalia wurde in den frühen Morgenstunden von der Polizei in Frankfurt durch einen Kopfschuss hingerichtet
  • August - der 48-jährige Jozef Berditchevski, ein stadtbekannter Straßenmusiker russischer Nationalität, wurde in seiner Wohnung von zwei Kölner Zivil­polizisten bei einer Zwangsräumung erschossen
  • August - ein 39-jähriger Mann in einem offensichtlich psychotischen Zustand wurde von der Polizei Recklinghausen nach Pfeffer­sprayeinsatz zu Tode fixiert.

Und wir betrauern natürlich auch die vielen schon vorher begangenen Morde an

  • Kamal Ibrahim - am 3. Oktober 2021 von der Polizei Stade erschossen - 13 Schüsse
  • Omar K. - erschossen am 28. Mai 2021 von der Hamburger Polizei - 7 Schüsse
  • Mohamed Idrissi - erschossen am 18. Juni 2020 von der Bremer Polizei - 2 Schüsse
  • Aman Alizada - erschossen am 17. August 2019 von der Polizei Stade - 5 Schüsse
  • Adel B. - erschossen am 18. Juni 2019 durch die Polizei Essen - 1 Schuss (durch eine Tür)
  • Matiullah Jabarkhil - am 13. April 2018 von der Polizei in Fulda erschossen - 12 Schüsse

Diese Liste bedeutet ausdrücklich nicht, dass deutsche Polizeibeamte keine Weißen Menschen in psychischen Krisen­situationen erschießen oder anderweitig töten würden - aber sie verdeutlicht eindrücklich, dass die unangemessene und kontraproduktive Exekutionen von verletzlichen Schwarzen Menschen und People of Colour in Krisen­situationen durch die Polizei keinerlei rechtliche oder andere institutionelle Konsequenzen haben.

Kein einziger dieser Fälle führte zu strafrechtlichen Anklagen oder auch nur zu einer Disziplinarstrafe für die Beamten. Um künftige Gewaltanwendung zu verhindern und das Vertrauen der Community zu stärken, muss zukünftig Rechenschaft abgelegt werden.

Wir verstehen all diese Fälle als Fälle rassistischer Ungleichbehandlung und rassisch motivierter Brutalität, die tief in unserer institutionellen und systemischen Unterdrückung verwurzelt sind.

Wir verstehen den historischen Kontext und verurteilen die systemische Legalisierung der Entmenschlichung Schwarzen Lebens in deutschen Gesetzen, der deutschen Verwaltung, den deutschen Medien und allgemeinen gesellschaftlichen Praktiken und Verhaltensweisen.

Wir werden nicht zulassen, dass der Tod des 16-jährigen Mouhamed Lamin Dramé umsonst gewesen ist.

Seine Ermordung ist eine ernüchternde Erinnerung an die Notwendigkeit, wieder einmal für den Wert des Schwarzen Lebens in diesem Land kämpfen zu müssen, in dem ein Schwarzes Kind in einer psychischen Krise ungestraft gequält und ermordet werden kann.

Die BLACK COMMUNITY COALITION OF JUSTICE & SELF-DEFENCE fordert alle couragierten zivilgesellschaftlichen Initiativen und Organisationen auf, schnell und konsequent zu intervenieren, um den Mord an Mouhamed rückhaltlos aufzuklären und seiner trauernden Familie Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Formal fordern wir auch eine gründliche und umfassende Aufarbeitung durch den deutschen Rechtsstaat, wohl wissend, dass wir bisher in allen derartigen Fällen immer wieder schmerzhafte Erfahrungen mit systematischer Rechtsbeugung und Vertuschung machen mussten.

– Black Community Hamburg[5]
Hier gibt es übrigens ein süßes Kinderfoto.[6]

Kind oder Erwachsener?

Wenn man das Wahlalter senken will, kommen sie immer damit, dass 16-Jährige doch ach so erwachsen und selbstbestimmt seien, dass es geradezu ein Demokratie­verbrechen wäre, ihnen das Wahlrecht vorzuenthalten.

Wird aber einer erschossen (unklar, auf welchen Fall der sich konkret bezieht, erst aus den Antworten anderer geht hervor, dass es sich wohl um den Fall in Dortmund dreht), dann meint ein Hamburger Professor mit eindeutig linken Tätigkeits­schwerpunkten und linken Tweets:

Zitat: «Die Tötung eines 16-jährigen Kindes durch die Polizei in Deutschland erregt weniger öffentliche Aufmerksamkeit als Verkehrs­behinderungen durch das Festkleben einiger Jugendlicher. Da stimmt etwas ganz gewaltig nicht!» - Juergen Zimmerer[7]
Hadmut Danisch[8]
Anmerkung WikiMANNia zum Twitter-Kommentar des Hamburger Professors: «Sehr geehrter Professor Zimmerer[wp]:

Wäre die Hautfarbe des Kindes weiß gewesen, hätte es deutsche Eltern gehabt und wäre es vorgeburtlich getötet worden, hätte Sie das überhaupt nicht interessiert und wäre Ihnen nicht mal eine Twitter-Nachricht wertgewesen. Was sagt das über Ihr moralisch-ethisches Urteilsvermögen aus?»

Deutsche Übersetzung
Wieder einmal weine ich mit der schwarzen Gemeinschaft in Deutschland, denn einer von uns wurde Opfer eines tragischen Unfalls.
Englisches Original
Once again, I cry with the Black community in Germany, because one of us was the victim of a tragic accident.  - Dr. Pierrette Herzberger-Fofana[wp] [6]
Anmerkung WikiMANNia: «Wenn ein Deutscher zu Tode gemessert wird, in Deutschland gibt es rund 400 von Migranten zu Tode gemesserte Opfer, dann weint niemand. Und wenn trotzdem jemand es wagt, es öffentlich zu beklagen, wird er als deutscher Nazi und Rassist hingestellt.

Es wirkt so, als würde daran gearbeitet, den Verstorbenen zu einem Märtyrer aufzubauen, wie dies inden USA im Fall Floyd geschehen ist. Die Black-Lives-Matter-Bewegung hat selbst über 90 Millionen USD am Tod von George Floyd verdient und Sachschaden in Milliardenhöhe verursacht (sowie etwa ein Dutzend Todesopfer bei den Krawallen), die der Allgemeinheit zur Last fallen.»

Deutsche Übersetzung
Wieder einmal werden wir Zeuge eines deutschen Polizei­einsatzes, der völlig aus dem Ruder läuft und bei dem die Polizei jegliche Kontrolle verliert. Wieder einmal stirbt eine Person afrikanischer, schwarzer Abstammung durch Schüsse der Polizei.
Englisches Original
Once again, we are witnessing a German police operation that goes completely off the rails and the police lose all control. Once again, a person of African, Black descent dies as a result of shots fired by the police.  - Dr. Pierrette Herzberger-Fofana [6]
Anmerkung WikiMANNia: «Würde das, was Dr. Pierrette Herzberger-Fofana über die deutsche Polizei sagt, doch mal jemand über den Feminismus und über abtreibende Weiber sagen. Dr. Pierrette Herzberger-Fofana sitze doch im Ausschuss für die Gleichstellung der Geschlechter[wp] der EU, warum setzt sie sich nicht für ein Veto-Recht des werdenden Vaters oder zumindest für Rechtliches Gehör ein? Aber nein, Dr. Pierrette Herzberger-Fofana ist ja schwarz, weiblichen Geschlechts, hat Migrationshintergrund und ist Mitglied bei den GrünInnen. Tja, bei den Links-Grünen gibt es eben "Tiere"[wp], die "gleicher" sind als andere.

Aber, à propos "wieder einmal": Wenn ein Afrikaner in Deutschland "die Kontrolle verliert", dann verwenden Sie nicht diese Floskel "wieder einmal", dann sprechen Sie davon, das sei ein "Einzelfall". Soviel über Migranten, die in der EU definieren dürfen, wie "Gleichstellung der Geschlechter" zu laufen hat und festlegen, was Rassismus ist und was nicht.»

Einzelnachweise

  1. Aaron Wörz: Polizist erschießt Teenager: Tödliche Staatsgewalt, taz am 19. August 2022
  2. Aaron Wörz: Jugendlicher stirbt in Dortmund: Polizist schießt auf 16-Jährigen, taz am 9. August 2022
    In Dortmund feuert ein Polizist mit einer Maschinenpistole sechs Mal auf einen Jugendlichen mit Messer in der Hand. Gegen den Beamten wird ermittelt.
  3. Christof Voigt: Tödlicher Polizeieinsatz in Dortmund: 16-Jähriger wurde offenbar nicht gewarnt, WDR am 18. November 2022
    Der 16-Jährige Mouhamed Dramé soll vor den tödlichen Polizeischüssen im August in Dortmund nicht von den eingesetzten Polizei­beamten gewarnt worden sein. Auch der Einsatz von Reizgas und Elektro­schocker ist nach exklusiven WDR-Informationen von den Polizisten offenbar nicht angekündigt worden.
  4. Twitter: @_nasir_ahmad_ - 19. Nov. 2022 - 18:04 Uhr
  5. Stellungnahme: Mouhamed Lamin Dramé - mit Tränengas und Taser gefoltert und dann von der Dortmunder Polizei erschossen, Black Community Hamburg am 14. August 2022
  6. 6,0 6,1 6,2 EU parliamentarian speaks out on Senegalese youth killed by police in Dortmund, 23. August 2022
  7. Twitter: @JuergenZimmerer - 21. Nov. 2022 - 10:10 Uhr
  8. Hadmut Danisch: 16-Jährige, Ansichten eines Informatikers am 22. November 2022

Querverweise