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Massaker von Mariupol

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Das Massaker von Mariupol fand am 9. Mai 2014 in Mariupol statt, eine Woche nach den Ausschreitungen in Odessa am 2. Mai 2014. Beide Ereignisse gelten als Startpunkt für den Bürgerkrieg in der südöstlichen Ukraine.

Hintergrund

Die Kiewer Machthaber haben den "Tag des Sieges", den Jahrestag des sowjetischen Triumphs über den Hitler­faschismus am 9. Mai, auf ihre Weise begangen. Am Vormittag rückten Truppen des Regimes mit Panzer­unterstützung in die Stadt Mariupol im südlichen Donbass ein. Bei Kämpfen um das von Aufständischen besetzte Polizeipräsidium kamen nach unterschiedlichen Medienberichten bis zu 30 Menschen ums Leben, es gab etliche Verletzte, darunter einen Kameramann des russischen Fernsehsenders RT. Bewaffnete, die offenbar nicht der offiziellen Kiewer Armee angehörten, sollen gezielt auf Zivilisten geschossen haben.

Beim Kampf um das Polizeipräsidium gingen die Angreifer offenbar nach dem Szenario des Massakers von Odessa vor und legten Feuer, während sich im Inneren noch Menschen aufhielten. Das Gebäude brannte weitgehend aus. "Innenminister" Arseni Awakow[wp] sprach von 20 "Terroristen", die "liquidiert" worden seien. Aus dem etwa 150 Kilometer entfernten Donezk setzten sich von der dortigen Kundgebung zum Tag des Sieges zwei Lastwagen mit Kämpfern der Aufständischen in Bewegung, um die bedrängten Genossen zu unterstützen.

Bewohner von Mariupol berichteten in russischen Fernsehsendern, die Angreifer hätten zum "Rechten Sektor"[wp] und zur "Nationalgarde" gehört. Dazu würde passen, daß der Maidan in Kiew am gestrigen Freitag weitgehend menschenleer war. Dafür, daß die Kiewer Machthaber in Mariupol eine demonstrative Strafaktion inszeniert und dazu ihre Kräfte dort konzentriert haben, spricht neben dem Datum auch, daß sich die Belagerer der von Aufständischen kontrollierten Stadt Kramatorsk[wp] am Donnerstag ohne ersichtlichen Grund aus der Umgebung zurückgezogen und den Verteidigern so ermöglicht hatten, ihre in den letzten Tagen verlorenen Positionen wieder einzunehmen.

Vertreter der Kiewer Junta hatten in den letzten Tagen die Öffentlichkeit mehrfach davor gewarnt, an Kundgebungen zum Tag des Sieges teilzunehmen. Sie hatten das mit der angeblichen Gefahr von Provokationen begründet. Gleichwohl gab es in Kiew am Freitag mittag eine Kundgebung von etwa 2000 Anhängern linker und prorussischer Gruppen an der Ewigen Flamme im "Park des Ruhms"[wp]. Redner, darunter die Vorsitzende der "Progressiven Sozialistischen Partei", Natalia Witrenko[wp], warfen der Staatsmacht vor, das Erbe der Kriegs­teilnehmer­generation zu verraten. Die Machthaber seien es, die die Ukraine und die Ukrainer spalteten. Andere spielten reaktionäre Karten. So stellte der Vertreter einer "Slawischen Partei" den Sieg der multinationalen Sowjetarmee 1945 als "Erfolg der orthodoxen Christenheit" dar. Zahlreiche rote Fahnen wehten, und bei der berühmten Kriegshymne "Steh auf, du Riesenland", die viele aus vollem Halse mitsangen, flossen Tränen. Am Rande versuchten einige Leute mit blau-gelben Kokarden an den Jacken, die Veranstaltung mit der Losung "Ruhm der Ukraine! Den Helden Ruhm!" zu stören. Sie wurden jedoch von ihren eigenen Anführern, Männern in Kampfanzügen mit dem Löwenwappen der SS-Division "Galizien" am Ärmel, zurückgehalten und aufgefordert, "Putins Fernsehen keine Bilder" zu liefern.

Dieses propagandistische Dilemma der Blau-Gelben haben offenbar viele Kiewerinnen und Kiewer genutzt, um ihre Gegnerschaft zu der neuen Staatsmacht still zu demonstrieren. Obwohl Regierungschef Arseni Jazenjuk[wp] das Zeigen der schwarz-orangen "Georgsbänder" schon vorab als Provokation qualifiziert und damit prinzipiell auch Repressionen gegen ihre Träger nicht ausgeschlossen hatte, sah der Autor in Kiew noch nie so viele Menschen mit diesen Bändern auf der Straße wie gestern. Die Straßen­musikanten auf dem Weg zur Gedenkstätte spielten Lieder wie das ansonsten selten gehörte "Katjuscha". Weit über den Kreis der Kundgebungs­teilnehmer hinaus kamen Tausende mit Blumen­sträußen zur Ewigen Flamme, darunter neben Kriegsteilnehmern in ihren Parade­uniformen auch viele junge Leute. Die Polizei war mit starken Kräften präsent, griff aber bis zum Mittag nicht ein.

– Junge Welt[1]
Deutsche Übersetzung
Am 9. Mai 2014, dem Tag des Sieges über Europa im Zweiten Weltkrieg, schickte das Kiewer Regime Nationalisten und schwer bewaffnetes Militär, um die Bewohner der damaligen ost­ukrainischen Stadt Mariupol an der Abhaltung einer Parade zum Tag des Sieges zu hindern.
Mp4-icon-intern.svg Russland erinnert an das Massaker in Mariupol am Tag des Sieges 2014 (0:42 Min.)

Die schrecklichen Ereignisse in Mariupol waren Teil der unverfrorenen, hasserfüllten Politik der ukrainischen Behörden nach dem Februar 2014, als eine russophobe Regierung in Kiew durch einen von den USA unterstützten Putsch an die Macht kam.

Einwohner von Mariupol haben Sputnik berichtet, wie ukrainische Ultra­nationalisten und das Militär vor neun Jahren Teilnehmer der Parade zum Tag des Sieges in der Stadt töteten und verfolgten und dabei schreckliche Erinnerungen an ukrainische Streitkräfte wachriefen, die auf unschuldige Zivilisten schossen.

Die ukrainische Regierung nach dem Staatsstreich hat nie einen Hehl aus ihrer Abneigung gegen den Feiertag gemacht, zumal viele von ihnen die ideologischen Erben der Nazi-Kollaborateure Roman Schuchewytsch[wp] und Stepan Bandera[wp] sind, der berüchtigten Führer der Organisation Ukrainischer Nationalisten[wp] (OUN) und ihres paramilitärischen Flügels, der Ukrainischen Aufständischen Armee[wp] (UPA).

"Dies ist unser Feiertag, der Tag des Sieges unserer Großväter", sagte Hauptmann Olga Seletskaya, eine Teilnehmerin der Ereignisse vom 9. Mai 2014 in Mariupol und Veteranin der Donezker Miliz. "Mein Großvater kämpfte im Großen Vaterländischen Krieg [Bezeichnung für den Befreiungskrieg der Völker der UdSSR gegen Nazideutschland und seine europäischen Verbündeten - Sputnik], war Panzer­kommandant, Oberfeldwebel, erlebte den ganzen Krieg, wurde gefangen genommen, entkam und erreichte Berlin. Er sprach nicht gerne über den Krieg. Deshalb ist dieser Tag, der 9. Mai, für uns ein Feiertag des großen Sieges über den Faschismus".

"Mein Urgroßvater kämpfte im Großen Vaterländischen Krieg. Ich bin mit seinen Erzählungen über den Krieg aufgewachsen. Sie wussten, dass dies ein heiliger Feiertag für uns war, und es war notwendig, ihn auf jede erdenkliche Weise zu verderben", bemerkte Viktor, ein Teilnehmer an den Ereignissen des 9. Mai 2014 in Mariupol, Veteran der Donezker Miliz[wp] und Soldat der Streitkräfte der Donezker Volksrepublik (DVR).

Die Besorgnis der Einwohner von Mariupol war berechtigt: Nur eine Woche zuvor hatten ukrainische Ultra­nationalisten und Milizen am 2. Mai 2014 im Gewerkschaftshaus von Odessa rund 50 pro-russische Aktivisten lebendig verbrannt und erschlagen.

Englisches Original
On 9 May 2014, the World War II Victory in Europe day, the Kiev regime sent nationalists and the heavily armed military to prevent the resident of the then-eastern Ukrainian city of Mariupol from holding a Victory Day parade.

The horrific events unfolded in Mariupol as part of brazen hateful policies pursued by the Ukrainian authorities following February 2014, when a Russophobic government came to power in Kiev in a US-backed coup.

Mariupol residents have shared with Sputnik how Ukrainian ultra-nationalists and the military killed and persecuted participants of the Victory Day Parade in the city nine years ago, revealing horrible memories of Ukrainian forces firing at innocent civilians.

The post-coup government in Ukraine never concealed its resentment for the holiday given that many of them were the ideological heirs of Nazi collaborators Roman Shukhevych and Stepan Bandera, notorious leaders of the Organization of Ukrainian Nationalists (OUN) and its paramilitary wing the Ukrainian Insurgent Army (UPA).

"This is our holiday, the day of the victory of our grandfathers," said Captain Olga Seletskaya, a participant of the events of May 9, 2014 in Mariupol and Donetsk militia veteran. "My grandfather fought in the Great Patriotic War [the term used for the war of liberation fought by the peoples of the USSR against Nazi Germany and its European allies – Sputnik], was a tank commander, top sergeant, went through the whole war, was captured, escaped, and reached Berlin. He did not like to talk about the war. So this day, 9 May, for us is a holiday of the great victory over fascism."

"My great-grandfather fought in the Great Patriotic War. I grew up on his stories about the war. They knew that this was a sacred holiday for us, and it was necessary for them to spoil it in every possible way," noted Viktor, a participant of the events of 9 May 2014 in Mariupol, Donetsk militia veteran, and serviceman in the Donetsk People's Republic (DPR) forces.

Mariupol residents' concerns were justified: just a week earlier, Ukrainian ultra-nationalists and militias burned alive and bludgeoned to death roughly 50 pro-Russia activists in Odessa's Trade Unions House on 2 May 2014.  - Sputnik India [2]

Massaker von Butscha

Einzelnachweise

  1. Reinhard Lauterbach: Massaker in Mariupol, AG Friedensforschung, Aus: Junge Welt am 10. Mai 2014
    Ukraine: Panzer attackieren Demonstranten am Tag des Sieges über den Faschismus. Bis zu 30 Tote. 2000 Menschen bei Kundgebung in Kiew
  2. Russia Remembers 2014 Victory Day Massacre in Mariupol, Sputnik India am 9. Mai 2023, aktualisiert am 10. Mai 2023

Querverweise

Netzverweise


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bucha massacre (27. November 2022) aus der freien Enzyklopädie Conservapedia. Der Conservapedia-Artikel steht unter unbekannten Lizenz-Bedingungen. In der Conservapedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, die vor Übernahme in WikiMANNia am Text mitgearbeitet haben.