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Lars Lindemann

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Lars Lindemann
Geboren 9. Mai 1971
Parteibuch Freie Demokratische Partei
Beruf Jurist
Abtreibungs­bewerbungs­gesetz Lars Lindemann stimmte am 24. Juni 2022 im Deutschen Bundes­tag für das Abtreibungs­bewerbungs­gesetz, womit nun das Werben für die Tötung Ungeborener für Ärzte straflos gestellt wurde.
Pandemie­vertrag Lars Lindemann stimmte am 12. Mai 2023 im Deutschen Bundes­tag für den WHO-Pandemievertrag.
AbgeordnetenWatch Lars Lindemann
URL lars-lindemann.de

Lars Friedrich Lindemann (* 1971) ist ein deutscher Politiker und Rechtsanwalt. Er ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und gehörte diesem bereits zwischen 2008 und 2013 an. Seit November 2020 ist er Generalsekretär der FDP Berlin. Von 2013 bis 2021 war er Haupt­geschäfts­führer des Spitzenverband Fachärzte Deutschlands.

Ausbildung

Lindemann studierte Rechtswissenschaft und Betriebs­wirtschaft in Berlin und Gießen. Er legte 1999 sein erstes und 2003 sein zweites juristisches Staatsexamen ab.

Politisches

Er wurde im Jahre 1996 Mitglied der FDP, amtierte von 2006 bis 2010 als stellvertretender Landes­vorsitzender der FDP Berlin und von 2010 bis März 2019 als Landesschatzmeister.

2009 zog er bei der Bundestagswahl über die Landesliste Berlin in den Deutschen Bundestag ein, wo war er ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und stell­vertretendes Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien war. Wegen des Scheiterns seiner Partei an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl 2013 war er im 18. Bundestag nicht mehr vertreten.

Für die Bundestagswahl 2021 wurde Lindemann auf Platz 3 der Landesliste der FDP Berlin gewählt. Über die Landesliste gelang im schließlich auch der Wiedereinzug in den Bundestag, wo er ordentliches Mitglied im Verteidigungs­ausschuss und im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie im Wahlprüfungs- und Gesundheits­ausschuss ist.

Seit April 2017 ist er Beisitzer im FDP-Bundesvorstand. Daneben ist er der Vorsitzende des Vereins Brandenburg braucht Tegel, der eine entsprechende Volks­initiative im Land Brandenburg unterstützt.

Er übte vom 18. Februar 2020 bis zu seiner Bestätigung im Amt durch den Landesparteitag im November desselben Jahres nach dem Rücktritt von Sebastian Czaja kommissarisch das Amt des Generalsekretärs der Berliner FDP aus.

Kritik

Im Mai 2013 erhielt Lindemann Kritik aus der eigenen FDP-Jugend­organisation (Junge Liberale), welche ihm Lobbyismus vorwarf. Lindemann gab erst eine Woche nach seiner Wahl auf Listenplatz 2 für die Bundestagswahl 2013 bekannt, das Amt des Haupt­geschäfts­führers des Spitzenverbandes Fachärzte Deutschlands anzunehmen. Außerdem arbeitete er in einer Anwaltskanzlei, die sich auf "Mandanten aus der Medizintechnik- und Gesundheits­branche spezialisiert" habe. Die Jungen Liberalen sahen darin einen Interessen­konflikt aufgrund Lindemanns gleichzeitiger Mitgliedschaft im Gesundheits­ausschuss des Bundestages.

Im Juni 2013 forderte Lindemann, den Tierpark Berlin aus Kostengründen zu schließen, was heftige Kritik auslöste. Eberhard Diepgen[wp] (CDU) bezeichnete die Forderung als unsinnig. Thomas Ziolko[wp] (CDU) sagte, es sei "unerträglich, wie ein Berliner Bundestags­abgeordneter, der sich in der Vergangenheit weder um den Zoo noch um den Tierpark bemüht hat, sich voller Unkenntnis über die Hauptstadtzoos" äußerte.

Im August 2013 verglich Lindemann den Vorschlag von Bündnis 90/Die Grünen, einen freiwilligen Veggieday in Kantinen einzuführen, mit der Politik des Nationalsozialismus. Er postete auf seiner Facebook-Seite ein national­sozialistisches Propagandabild mit dem Parteilogo von Bündnis 90/Die Grünen. Die Fotomontage wurde als "geschmacklos" bis "skandalös" empfunden. Steffi Lemke, Bundesgeschäfts­führerin der Grünen, verlangte eine umgehende Entschuldigung. Wer mit Nazi-Vergleichen hantiere, habe "nicht nur keine Argumente, sondern hat auch offensichtlich den Boden der politischen Aus­einander­setzung verlassen", so Lemke. Auf Anweisung der FDP-Bundeszentrale musste Lindemann den Eintrag wieder entfernen.

Im Juni 2017 lehnte der Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestages Lindemann einstimmig als unparteiisches Mitglied des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ab. Die Ärzte-Zeitung schrieb daraufhin, dass dies das erste Mal in der Geschichte des G-BA gewesen sei, dass der Ausschuss für Gesundheit von seinem Recht auf Ablehnung von Kandidaten Gebrauch gemacht hätte. Der Ausschuss äußerte Bedenken gegenüber der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit Lindemanns.

Im Januar 2018 kam Kritik auf, als bekannt wurde, dass Lindemann einer geringfügigen Beschäftigung beim Bundestags­abgeordneten Christoph Meyer nachging. Zu der Zeit war Lindemann gleichzeitig als Cheflobbyist beim Spitzenverband der Fachärzte tätig. Nach der Veröffentlichung seines Beschäftigungs­verhältnisses durch die Bild-Zeitung wurde der Beschäftigungsvertrag aufgelöst.

Als Bundeskanzler Scholz im Mai 2022 im Verteidigungs­ausschuss zu Gast war, gehörte Lindemann zu den FDP-Abgeordneten, die die Sitzung aus Protest vorzeitig verließen. Diese Reaktion stieß auf öffentliche und auf innerparteiliche Kritik. In Folge dessen musste der verteidigungs­politische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Markus Faber, von seinem Amt zurücktreten.

Privates

Lindemann ist evangelischer Konfession, verheiratet und Vater von drei Kindern.

Netzverweise