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Ernst Cran
Ernst Cran | |
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Geboren | August 1956 |
Beruf | Theologe |
Ernst Cran (* 1956) ist ein deutscher Theologe und missionarisch gesinnter Aktivist. Er hat einen pietistischen[wp] Sozialisationshintergrund, war Pfarrer-Punk und ist derzeit ein Pegida-Aktivist - das sind die scheinbar widersprüchlichen Stationen seines Lebensweges.[1]
Berufliches
Cran hatte evangelische Theologie studiert, war von der Kirche aber nicht für den Pfarrerberuf übernommen worden. Er bietet freiberuflich Reden bei Trauungen, Beerdigungen und Geburtsfeiern an.[2]
Standpunkte
Ernst Cran fordert, die Verbreitung des Korans[wp] [in Deutschland] zu verbieten, und spricht Moslems das Grundrecht auf Religionsfreiheit[wp] ab.
Zu seinen Wortschöpfungen gehören "Koraner" (für Moslem), "Koranertum" (für Islam) und "Wendemichel" (für Konvertiten).
Zitat: | «Ernst Cran ist in Großhabersdorf bei Fürth auf einem Bauernhof aufgewachsen, in einer "stramm protestantischen Familie", wie er sagt, der Vater im Kirchenvorstand und im Posaunenchor, weil das halt dazugehörte auf dem Dorf. CVJM[wp] und evangelische Jugendarbeit haben ihn dann zum Theologiestudium geführt, in Erlangen und Neuendettelsau. Musik war immer wichtig, vor allem aber das leidenschaftliche Moment in der pietistischen Frömmigkeit. Auch deren Entschiedenheit gegenüber lauen Halbherzigkeiten hat ein kritisches Potenzial, mit dem sich bestehende Verhältnisse infrage stellen lassen.
"Sie war mir immer entweder zu fromm oder nicht fromm genug", beschreibt der evangelische Theologe seinen Clinch mit der bayerischen Landeskirche, der sich bald einstellte. Irgendwann 1998 zerlegte Ernst Cran in einer Predigt das Apostolische Glaubensbekenntnis[wp] und kam auf nicht sehr viele Punkte, die ihm noch überzeugend und glaubwürdig erschienen, angefangen bei der "hanebüchenen Trinitätslehre[wp] - dem einzigen Punkt, wo ich mit dem Islam übereinstimme". Der ganze "sühnetheologische Schuldkomplex" sei "theologischer Hokuspokus", höhnt er, er könne sich als "Jesuaner", aber nicht mehr als Christ bezeichnen. "Jesus ja, Christus never", sei seine Devise, oder in Abwandlung des Lutherworts "alles, was Jesum treibet". [...] Cran hat 1998 der evangelischen Landeskirche den Rücken gekehrt und ist seit 2003 als freier Redner für Trauer-, Geburtstags- und Hochzeitsfeiern unterwegs. [...] Ähnlich klingt er auch jetzt, als Pegida-Redner: Damit die Gefahr, die von der "faschistischen Ideologie" des Islams ausgehe, in aller Dringlichkeit deutlich wird, brauche es deutliche Worte, sagt Cran. Doch natürlich ist auch die Form eine Botschaft. Form und Inhalt sind nie ganz scharf zu trennen. Wie für alle Ideologen scheint auch für Cran der Zweck die Mittel zu heiligen. Die Missionen, auf denen er sich jeweils befindet, sind - nach seiner Auffassung - stets so bedeutsam, dass das Bestehende auch radikal und mit Grenzüberschreitungen, also mit der "groben Form" infrage gestellt werden darf - ja muss. Die vermeintlich scheinfromm-verkehrtfromme Kirche einmal mit pietistischer Grundsätzlichkeit, einmal mit den Mitteln des Punk-Rocks. Und nun die von vermeintlicher Islamisierung und vermeintlicher Selbstaufgabe bedrohte deutsche Gesellschaft in der Flüchtlingskrise mit den Mitteln der Pegida. Crans "deutliche Worte" klingen zum Beispiel so wie in einer seiner Nürnberger Reden: "Koraner sein und deutscher Staatsbürger sein, schließt sich aus. … Wendemicheln, also Deutschen, die zum Koranertum übertreten, muss folgerichtig die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen werden." "Koraner", das ist Crans Wort für Muslime, und die will Cran aus Armee und Polizei sowie anderen "öffentlichen und systemrelevanten Bereichen unserer Gesellschaft fernhalten oder entfernen". Typisch ist ein Cran-Satz wie dieser: "Aber: Koraner dürfen eingeladen werden, dort zu leben, wo das Leben nach ihren Vorstellungen organisiert und eingeteilt ist." Wo von Einladen die Rede ist, klingt - nur dürftig kaschiert - die Melodie des Loswerdens, Abschiebens und - wer mag - auch des Deportierens. Immer wieder setzt Cran solche Signale, wo das Gesagte bürgerlich-harmlos klingt, aber wer Ohren zum Hören hat, das Gemeinte versteht. Und noch mehr Originalton Ernst Cran: "Es gibt keine gemäßigten Koraner. Der Bazillus des Terrors um der Unterwerfung der Ungläubigen willen steckt bereits in den Wurzeln der koranischen Ideologie. Und dieser Bazillus wird jedem Koraner von der ersten Sure an eingeflößt und macht jeden Koraner zur tickenden Terror-Zeitbombe. Dieser Bazillus hat auf deutschem und auf europäischem Boden keinen Platz." Das sagte Ernst Cran Ende November als Gastredner der Dresdner Pegida vor der Semperoper - bejubelt von Tausenden Menschen. Würde man "Koraner" durch "Juden" ersetzen, sowie hier und da eine Formulierung anpassen: Klingt das dann nicht auch für ihn selbst nach der Sprache des Nationalsozialismus? Und wie lässt sich so eine Rede für den "Jesuaner" Cran mit Jesu Doppelgebot der Liebe vereinbaren? Der sonst so hämmernd eloquente Cran schweigt an dieser Stelle einen Moment. Und sagt dann, dass er kein Rassist sei, sondern die Ideologie des Korans bekämpfe. Und dass sich so eine Formulierung natürlich nicht mit dem Doppelgebot der Liebe oder der Person Jesu begründen lasse. Aber zum Doppelgebot der Liebe gehöre der Satz "wie dich selbst", weshalb es selbstverständlich sei, "das Eigene" also das eigene Land, die eigene Kultur zu lieben. Ist es Angst und Wut, die da aus dem gelernten evangelischen Theologen spricht, und ihn zu so hasserfüllten Formulierungen treibt? Davon will Cran nichts hören, es gehe um Bedrohung und Empörung. Die Formulierung "hasserfüllt" sei nichts anderes als ein "fahrlässig benutztes Lügenpresseklischee". [...]»[1] |
Zitat: | «Redner Ernst Cran beschrieb bei der islamfeindlich ausgerichteten Kundgebung den von ihm als "Koranertum" bezeichneten Islam als eine am Führerprinzip[wp] ausgerichtete "faschistische Allmachtideologie mit Absolutheitsanspruch, die jeglichen demokratischen Prinzipien im Grundsatz widerspricht". [...]
Auch bei dieser Veranstaltung äußerte sich Cran islamfeindlich; so sprach er u.a. Muslimen das im Grundgesetz verankerte Grundrecht auf Religionsfreiheit ab:
Außerdem setzte er den Islam einem Krebsgeschwür gleich und schlussfolgerte:
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Zitat: | «Neben Stürzenberger trat bei einer Kundgebung von PEGIDA Nürnberg am 19. November eine weitere männliche Person als Redner auf, die sich nicht mit vollem Namen vorstellte. Der Redner, der den Islam als "Koranertum" bezeichnete, unterstellte allen Muslimen, "tickende Zeitbomben" zu sein:
Der Redner forderte, die Verbreitung des Korans zu verbieten, und sprach den Muslimen das Grundrecht auf Religionsfreiheit ausdrücklich ab:
Stürzenberger bezeichnete diese Rede als "super", "praktisch zutreffend" und "richtig". Die Aussagen des Redners, in denen Muslime und der Islam verunglimpft werden und die Außerkraftsetzung des Grundrechts auf Religionsfreiheit für Muslime gefordert wird, sind damit PEGIDA Nürnberg zurechenbar und belegen deren ideologische Verankerung in der verfassungsschutzrelevanten Islamfeindlichkeit.», Verfassungsschutzbericht Bayern 2015[4] |
Reden
- Ernst Cran - Dresden, 13. Februar 1945 - Gerhard Ittner (13. Februar 2019) (Länge: 11:18 Min.) (Nach seiner grandiosen Rede bei der "Leine des Grauens" am 19. Januar 2019 in Berlin, hier erneut sehr ergreifende Worte von Ernst Cran.)
- Ernst Cran bei der "Leine des Grauens" in Berlin - Gerhard Ittner (19. Januar 2019) (Länge: 9:42 Min.) (Leine des Grauens, Rede vor dem Kanzleramt in Berlin)
- "Mia V. hatte dem Leben vertraut" / "Wir baden im Blut der Opfer" - Erzengel Gabriel (1. September 2018) (Länge: 34:37 Min.) (Rede von Erst Cran in Kandel am 01.09.2018. Am Ende der Rede wird ihm durch Sabotage kurz der Strom abgestellt.)
- Rede beim Bürgerbündnis Franken - Bernhard Gepunkt (18. August 2018) (Länge: 13:14 Min.) (Ernst Cran wird der Saft abgedreht)
- Gedanken zum Kampf gegen rechts - Bernhard Gepunkt (13. April 2018) (Länge: 8:15 Min.) (Rede zur Pegida Nürnberg am 13.04.2018 in Fürth)
Einzelnachweise
- ↑ Trauerredner Ernst Cran von Ämtern enthoben, BR24 am 25. Januar 2016
- ↑ Verfassungsschutzrelevante Islamfeindlichkeit[ext] - Bayerisches Staatsministerium des Innern und für Integration (Hrsg.), 1. Halbjahr 2018 (200 kB, S. 2f.)
- ↑ Verfassungsschutzbericht Bayern 2015[ext] - Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr (Hrsg.), April 2016 (4,0 MB, S. 154f.)