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Die Chefs
Die Chefs waren eine deutsche Band aus Hamburg, die 1982 vom Komponisten und Sänger Patrick Heischrek gegründet wurde.
Die Chefs wurden der Neuen Deutschen Welle[wp] zugeordnet, doch hob sich ihr Sound durch die Instrumentierung mit Schlagzeug, Bass und Synthesizer vom Großteil dieser Stilrichtung ab. Ihre Texte waren ironisch und provokant. Der Sänger und Gründer Heischrek, der für Musik und Texte verantwortlich zeichnete, trug diese in einem extrovertierten und überspitzen Stil vor.
Weiberkrawall
Texte wie Oberficker, Chauvinist und Softies sind Versager riefen lila Nazis auf den Plan. So kam es, dass das Konzert der Chefs am 27. Mai 1982 im Hamburger Club Logo durch eine Demonstration verhindert wurde, die von wild gewordenen Weibern des Hamburger AStA[wp] angeführt wurde. In einer gut vorbereiteten Aktion marschierten Hunderte von Weibern in Richtung Logo. Die Polizei musste das Gebiet rund um den Club weiträumig absperren. Die Musiker und Roadies wurden bedroht und konnten nach dem Essen nicht mehr ins Logo zurück, Presseleute wurden verprügelt und zur Herausgabe ihres Filmmaterials gezwungen. Der Sänger Patrick war die ganze Zeit im Logo und wurde durch den Hinterausgang in Sicherheit gebracht. Auftritte außerhalb Hamburgs verliefen friedlich.
Es folgte eine Verleumdungskampagne[wp] gegen die Band. Sie wurde von der Frauenbewegung und Teilen der Medien als faschistisch und frauenfeindlich beschimpft, was schließlich zum Beschlagnahmebeschluss ihrer einzigen Platte Keine Emotionen bitte durch das Amtsgericht Hamburg führte. Letztlich knickte auch der Verlag Gruner und Jahr ein, der die Veröffentlichungen der Chefs vertrieb, und distanzierte sich von der Band. Sämtliche Versuche der Chefs, in Gesprächen und Diskussionen in einen Gedankenaustausch mit der Frauenbewegung und den Medien zu treten, um Missverständnisse richtigzustellen, scheiterten. Die Band stellte noch 1982 ihre Aktivitäten ein.
Zitat: | «Wer unsere Texte nicht begreift als überspitzte, saftige Ironie, als Versuch, die Dinge beim Namen zu nennen, dem ist auch von den Chefs nicht mehr zu helfen.» - Patrick Heischrek[1] |
Besetzung
- Patrick Heischrek, Gesang und Tasteninstrumente
- Dirk Kiesbye, Tasteninstrumente und Synthesizerprogramme
- Max-Herbert Krumme[wp], Schlagzeug
- Rolf Wöbke, Bass
Diskographie
- Ich bin ein Chauvinist
- und ich bin stolz drauf
- damit ihr's alle wißt
- daß ich nur an das eine denk
- Geile Weiber
- Softies sind Versager
- Softies sind Versager
- Softies sind Versager
- Hart sein ist der letzte Schlager
- Frauenkörper find ich toll
- Frauenkörper find ich wundervoll
- Frauenkörper lang und schlank
- bringen mich um den Verstand
- Singles
- Trabant, 1982 (Ariola 104378)
- LPs
- Keine Emotionen bitte, 1982 (als CD 1989) (Risiko LP 296054-315)
- YouTube-Veröffentlichungen
- Chauvenist (Länge: 3:45 Min.)
- Oberficker (Länge: 3:30 Min.)
- Softies sind Versager (Länge: 3:06 Min.)
- Frauenkörper (Länge: 4:45 Min.)
Rezensionen
Zitat: | «Der damals zweiundzwanzig Jahre alte Schauspieler aus Hamburg Patrick Heischrek und seine Kollegen nehmen 1982 ein Demoband mit griffiger Rockmusik und chauvinistischen Texten auf. Dem "Fee"-Produzenten Frank Mille gefallen die Nummern, so dass er mit der Formation das Album "Keine Emotionen bitte" für das Risiko-Label aufnimmt. Der erste Auftritt der Band in der Hamburger Szene-Kneipe "Logo" am 27.05.1982 ist von Krawallen begleitet. Rund dreihundert, zum Teil militante Feministinnen sind aufmarschiert, um den Auftritt zu verhindern. Steine und Stinkbomben fliegen in das Lokal. Den Journalisten erklären die Demonstrantinnen, dass sie sich durch die frauenfeindlichen Texte des Quartetts auf gar keinen Fall zum "Sexualobjekt" stempeln lassen wollen. "Die Chefs" verlassen das "Logo" unter Polizeischutz. Später wird die Platte durch eine Gerichtsverfügung zur Pornographie erklärt und darf nur noch unter dem Ladentisch verkauft werden. Von Rundfunk und Fernsehen werden die "Chef"-Titel erst gar nicht gesendet. "Wer unsere Texte nicht begreift als überspitzte, saftige Ironie, als Versuch, die Dinge beim Namen zu nennen, dem ist auch von den Chefs nicht zu helfen", sagte Heischrek, der die "sympathische Ausstrahlung eines messerstechenden Süd-Bronx-Dealers hat" (Oxmox), zu seinen respektlos-frivolen Zeilen über Sex, Ehekrieg und Männerträume. Ob die Gruppe nun die "empfehlenswerteste Geschmackslosigkeit seit Zappa" (Oxmox) darbietet oder einfach nur "in ärgster Macho-Manier nach den starken Mann ruft" (Die Zeit), sei dahingestellt; musikalisch bringen die Hamburger eine Mischung ansprechender Rockmuster und raffinierter Synthesizer-Klangfarben. Nachdem sich "die Chefs" wegen der Querelen um ihre Platte auflösen, startet Heischrek im Herbst 1983 eine Solo-Karriere mit dem weit weniger provokanten Album "Keine Angst vor meiner Nase".» - aus dem Buch: Neue deutsche Welle, Kunst oder Mode von Döpfner & Garns |
Zitat: | «[Es ist] schon bezeichnend, wie sich diese "Machos" schon damals von der Weiberfront einschüchtern ließen.
Heute ist es längst still geworden um die deutschen "Männer". Sowas würde sich gar keiner mehr trauen. Während Migranten-Rapper permanent über "Bitches" u.ä. rappen.» - WGvdL am 10. April 2015[2] |
Literatur
- Mathias O. C. Döpfner und Thomas Garms: Neue Deutsche Welle. Kunst oder Mode? Ullstein, Frankfurt am Main [u. a.] 1984, ISBN 3-548-36505-1
- Holger Stürenburg: Better Days. Der Zeitgeist der Kühlen Dekade. Books on Demand GmbH, Norderstedt bei Hamburg, ISBN 3-831-11615-6
Einzelnachweise
- ↑ Zwischen Euch
- ↑ WGvdL-Forum: Mal was anderes am 10. April 2015 - 02:39 Uhr
Netzverweise
- Webpräsenz: diechefs.eu
- Patrick Heischrek
- die chefs - keine emotionen bitte (MP3 - 5 Euro) (CD - 20 Euro)
- Ich will Spass: die Band "Die Chefs" (Neue Deutsche Welle)