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Spielpartner

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[1] Spielpartner beim Beachvolleyball (Peking 2008)
[2] Spielpartner beim Kuck-Kuck-Spiel (Gemälde von G. Iakovidis 1895)

Spielpartner bezeichnet

  1. eine Person, die in einer Paarung mit einer anderen in einem Spielgeschehen kooperiert, auch gegen Spielgegner;
  2. Spieler, die miteinander ein Spiel betreiben.

BDSM-Partnerschaften

Im BDSM bezeichnet Spielpartner eine Person, mit der - in einer einzigen Sitzung, bei wiederkehrenden Gelegenheiten oder auch in regelmäßigen Zeitabständen - BDSM-Spiele betrieben werden. Das gleiche Konzept findet sich auch in der Spanking-Gemeinschaft.

Besonderheiten

Der Begriff Spielpartner impliziert in der Regel, dass es keine tiefere Beziehung zwischen zwei oder mehr Spielern gibt, die über die Interaktion während eines BDSM-Spiels hinausgeht. Im Normalfall besteht zwischen den Spielpartnern auch keinerlei romantisches Interesse aneinander. Die Auswahl­kriterien eines Spielpartners, wie beispielsweise Geschlecht, Alter oder äußere Erscheinung, müssen nicht zwingend mit denjenigen eines Beziehungs- oder Ehepartners übereinstimmen.

Es kann eine emotionale und/oder körperliche Nähe zwischen den Spielpartnern bestehen, was aber nicht zwingend der Fall sein muss. Sexuelle Aktivitäten können ebenfalls ein - optionaler - Bestandteil von auch im Modus von Rollenspielen gestalteten BDSM-Praktiken sein. Die meisten einschlägig interessierten oder praktizierenden Menschen sind sich einig, dass das Spiel auf gegenseitigem Vertrauen und Verantwortung sowie Respekt für das Wohlbefinden, die individuellen Bedürfnisse und die Grenzen des jeweils anderen Spielpartner als unabdingbare Voraussetzungen gegeben sein müssen. Aufgrund des besonderen und intimen Charakters des gemeinsamen Vergnügens entsteht zwischen den Spielpartnern oft schon nach erstaunlich kurzer Zeit eine enges freundschaftliches Verhältnis.

Spielpartnerschaften bestehen oft aus einem Top (dominanten) und einem Bottom (submissiven) Partner, wobei beide Partner jedoch theoretisch auch abwechselnd in beiden Rollen agieren können. Partner mit Präferenz für beide Rollen können sich entweder endgültig für eine Rolle in einem Spiel mit ihrem jeweiligen Partner entscheiden oder auch in gegenseitigem Einvernehmen die Rollen innerhalb der Spielpartnerschaft in regelmäßigen Zeitabständen wechseln.

"Virtuelle" Spielpartnerschaften in Online-Rollenspielen, typischerweise in einem einschlägigen Internetforum, Chatroom oder über Instant-Message-Dienste, sind möglich.[1]

Spielpartnersuche

BDSM-Praktizierende können Spielpartner im Regelfall in BDSM-Clubs, auf Feiern, Websites, in Internetforen, Internetgruppen, Chatrooms, durch Kontaktanzeigen in Zeitungen, Zeitschriften, Newsgroups usw. ausfindig machen.[2]

Spiel- und andere Partnerschaften

Das Konzept der Spielpartnerschaften ist im BDSM einzigartig und für "normale" Menschen oft schwer verständlich. Nach traditionellen Maßstäben würde man keine intimen oder sinnlichen Handlungen wie BDSM-Spiele mit einer Person ausführen, an der man nicht romantisch und/oder erotisch interessiert ist, selbst wenn keine koitalen Aktivitäten stattfinden. Im Mittelpunkt von BDSM-Spielen steht die gesellige Vergnügung, die mit einem Partner, der seinerseits verantwortungs­bewusst, vertrauenswürdig und zustimmungsfähig ist, ausgeübt werden kann, ohne die Notwendigkeit einer Liebes- oder auch nur einer sexuellen Beziehung mit der betreffenden Person. In der Tat ist es viel einfacher, einen Spielpartner ausfindig zu machen als einen Beziehungs­partner, weil die einschlägigen Anforderungen viel niedriger sind. Innerhalb einer Spiel­partnerschaft besteht im Unterschied zu einer Liebesbeziehung nicht der unbedingte Zwang zur Rücksichtnahme auf individual­spezifische Gewohnheiten, Befindlichkeiten oder Anliegen des Partners.

Ein Motiv von einschlägig interessierten BDSM-Praktizierenden bei der Suche nach einem Spielpartner kann auch geringes oder fehlendes Interesse an einer Liebesbeziehung sein. In einigen Fällen suchen, sich in einer festen Beziehung befindliche, BDSM-Spiele ausübende Personen, nach einem Spielpartner, um mit demselben entsprechende Praktiken ausüben zu können, weil ihr jeweiliger Partner seinerseits keinerlei Interesse an BDSM hegt. Daneben gibt es ebenfalls BDSM-Praktizierende, die eine Spiel­partnerschaft eingehen wollen, mit der Option, dass sich dieselbe im Falle der Entstehung gegenseitigen romantischen Interesses zwischen beiden Beteiligten von einem geselligen Zusammenschluss zu einer ernsthaften Partnerschaft entwickelt. Eine langfristige Partnerschaft von zwei BDSM-Praktizierenden, die Liebe, Sex und BDSM-Aktivitäten auf eine Art und Weise kombiniert, sodass die Bedürfnisse beider Partner vollumfänglich und gleichermaßen zur Geltung gelangen und befriedigt werden, wird innerhalb der BDSM-Subkultur für den Idealfall befinden.[3]

Spiel-Party

Eine Spielparty ist eine im Normalfall privat organisierte Feier für Interessenten und Praktizierende, deren Hauptzweck darin besteht, den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, im Beisein von BDSM-Praktizierenden ein Spiel zu praktizieren. Spielpartys finden oft in Privathäusern statt und haben einen oder mehrere Räume, die als Dungeons eingerichtet sind. Es gibt eine Reihe von Anbietern, die zu diesem Zweck größere Ausrüstungs­gegenstände an Einzelpersonen vermieten. Dungeon-Räume können auch von Gruppen gemietet werden, um sie als Veranstaltungsort für eine Spielparty zu nutzen.

Spielpartys bieten eine ganz andere Dynamik als öffentlich zugängliche Clubs. Die Teilnehmerzahl ist viel kleiner, zwischen vier und 40 Personen, im Vergleich zu einem Club, dessen Mitgliedzahl zwischen 200 und 2000 Personen umfassen kann. Aufgrund der Privatheit der Veranstaltungen gibt es viel weniger Beschränkungen hinsichtlich Art und Umfang der in ihrem Rahmen stattfindenden Aktivitäten, weshalb beispielsweise Nacktheit und Eros-Handlungen explizit erlaubt bzw. erwünscht sein können. Die geringe Zahl der Gäste von Spielpartys sowie die Bekanntschaft zwischen Organisatoren und Teilnehmer gewährleisten oft ein sichereres und vertrauens­bildenderes Umfeld für das Spielen. Manche Menschen sind auch besorgt, dass Clubs, die ihre Clubmitglieder im Normalfall nicht überprüfen, Boulevard­journalisten und andere unerwünschte Personen Einlass in das Etablissement gewähren könnten, was Spielhandlungen beeinträchtigen kann.

Spielpartys können eine Reihe von Interaktionen zwischen den teilnehmenden Personen ermöglichen, von Paaren, die eine streng monogame Partnerschaft führen, aber eine exhibitionistische Neigung besitzen und es genießen, wenn andere Personen ihnen beim Spielen zusehen, bis hin zu Paaren, die gerne ihre Partner tauschen und die als Swinger betrachtet werden könnten.[4]

Spanking-Partnerschaften

Das einvernehmliche Spanking hat im Regelfall zwei Beteiligte, einen aktiven Partner (Spanker), der die Züchtigungs­handlung vornimmt und einen passiven Partner (Spankee), der dieselbe an sich vornehmen lässt. In Anbetracht der Tatsache, dass die Praktik des Spankings manchmal als "Spielen" bezeichnet wird, wird ein Spanking-Partner, mit dem man keine anderen gemeinschaftlichen Handlungen ausführt, manchmal Spielpartner genannt.

Ein Spanking-Partner kann jemand sein, mit dem man sexuell interagiert oder auch nicht, aber das Spanking als solches ist eine Aktivität, bei der die Beteiligten wegen des physischen Kontakts zwischen der Handfläche des aktiven und dem nacktem Gluteus Maximus des passiven Partners ein wechsel­seitiges Eindringen in die Intimsphäre des jeweils anderen besteht. Die Praktik erfordert als unabdingliche Voraussetzung gegenseitiges Vertrauen und Respekt sowie Einfühlungs­vermögen und gute Kommunikation auf Seiten bei der Partner. Aus diesem Grund besteht zwischen Menschen, die eine langfristige Spanking-Partnerschaft eingegangen sind, oft eine freundschaftliche oder sogar romantische Beziehung. Wenn eine Spanking-Praktizierender eine Beziehung mit einer Person führt, die nicht ihr Spanking-Partner ist, können beide im Selbst­experiment praktisch erproben, ob sie beide gleichermaßen Vergnügen an der Ausübung dieser Aktivität haben.

Im Rahmen einer Spanking-Partnerschaft ist ebenfalls ein Rollenwechsel möglich, wodurch die Partner dazu in der Lage sind, beide Rollen einzunehmen, um spezifische Erfahrungen erwerben zu können.

Spanking-Partnerschaften können anders geartet sein als typische BDSM-Partnerschaften. Sie müssen keine hohen Status­unterschiede beinhalten, weder während noch außerhalb der Spiel­sitzungen. Sie beinhalten oft ein Altersspiel, da Spanking stereotypisch eine traditionelle Bestrafung eines Kindes durch eine Betreuungs­person ist, im Gegensatz beispielsweise zur Geißelung, die stereotypisch eine Interaktion zwischen Erwachsenen darstellt, die man im wirklichen Leben bei gerichtlich angeordneten Bestrafungen, Meister/Sklaven-Beziehungen usw. findet.

Spanking-Partnerschaften können auch als Fernbeziehung oder virtuell geführt werden, wenn die Partner zum Beispiel regelmäßige Online-Rollenspieler sind.[5]

Einzelnachweise