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Heimatüberweisung
Viele Migranten aus armen Ländern, die in reicheren Staaten ihr Glück[wp] versuchen, unterstützen daheim gebliebene Familienangehörige mit als Heimatüberweisungen bezeichneten Geldtransferleistungen.
Die Weltbank geht davon aus, dass sich diese Transaktionen im Jahr 2005 auf rund 350 Milliarden Dollar summierten.
Insbesondere in Ländern mit einer nur sehr geringen Wirtschaftsleistung machen die Heimatüberweisungen von ausgewanderten Bürgern beträchtliche Teile des gesamten Volkseinkommens aus. In manchen afrikanischen Staaten stammt jeder dritte Dollar, den die Bevölkerung für die Deckung des täglichen Bedarfs zur Verfügung hat, aus Heimatüberweisungen.
Ein Problem stellt jedoch vielfach der Umtausch des von den Migranten überwiesenen Geldes in die Landeswährung dar. Überhöhte Gebühren des Staates und der Banken sowie eine weit verbreitete Korruption sorgen vielerorts dafür, dass nur ein Bruchteil der Heimatüberweisungen die eigentlichen Empfänger auch tatsächlich erreicht. Es existiert daher eine Reihe von Transfermöglichkeiten, die das offizielle Bankensystem umgehen, was auch exakte Angaben über den gesamten Umfang der Heimatüberweisungen schwierig macht.
In vielen Ländern nutzen Gastarbeiter für den Transfer von Bargeld in ihre alte Heimat das so genannte Hawala-Finanzsystem. Es basiert in erster Linie auf dem Vertrauen der Geschäftspartner und der Hawaladars, d. h. der Händler, untereinander. Mit dem System lassen sich schnell und günstig auch größere Beträge rund um den Globus schicken.
Umfang
Zitat: | «Die von Migranten aus den Mitgliedstaaten der EU27 in ihre früheren Wohnsitzländer transferierten Gelder, die so genannten Rücküberweisungen, beliefen sich im
Jahr 2006 auf 26 Milliarden EUR gegenüber 23 Milliarden EUR im Jahr 2005. Diese Zahlen beinhalten sowohl Geldflüsse innerhalb der EU27 als auch Geldflüsse in Drittländer. Mittel, die in andere Mitgliedstaaten flossen, machten einen wesentlich geringeren Anteil aus als die Geldströme in Drittländer. Im Jahr 2006 erreichten die Geldflüsse innerhalb der EU27 mit 7 Milliarden EUR ein Viertel der insgesamt rücküberwiesenen Mittel, während drei Viertel bzw. 19 Milliarden EUR auf die Geldflüsse in Drittländer entfielen. Somit blieb das Verhältnis gegenüber 2005 unverändert. Der größte Teil der rücküberwiesenen Mittel stammte aus Spanien, dem Vereinigten Königreich, Italien, Deutschland und Frankreich. Auf diese fünf Mitgliedstaaten entfielen über 85 Prozent der insgesamt in der EU27 getätigten Rücküberweisungen. Den Daten zufolge waren im Jahr 2006 die Rücküberweisungen aus der gesamten EU27 mit 19 Milliarden EUR mehr als doppelt so hoch wie die aus Drittländern transferierten Mittel in Höhe von 9 Milliarden EUR. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der kürzlich von den Mitgliedstaaten zusammengestellten Statistiken, die von Eurostat[wp], dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, ausgewertet wurden. Angesichts des steigenden Bedarfs an Rücküberweisungsdaten hatte Eurostat eine Ad-hoc-Erhebung eingeleitet und die Mitgliedstaaten um einschlägige Statistiken ersucht. Hierbei ist zu beachten, dass die Daten aus den Mitgliedstaaten die in der Zahlungsbilanzstatistik amtlich erfassten Ströme beinhalten. Über informelle oder illegale Kanäle transferierte Gelder werden gewöhnlich nicht erhoben und fließen daher nicht in die in diesem Rahmen erstellten Statistiken ein. Dieses Datenmaterial wird durch eine neue von der Europäischen Kommission finanzierte Studie ergänzt. Die von der Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen (GD ECFIN) der Europäischen Kommission finanzierte Studie enthält nichtamtliche Schätzungen des Volumens der aus der EU in Drittländer fließenden Rücküberweisungen und entsprechende geografische Aufgliederungen. Für die Studie bediente man sich eines statistischen Modells zur indirekten Schätzung der Rücküberweisungen basierend auf verfügbaren Einkommens der Migranten und ihrer Bereitschaft, Rücküberweisungen zu tätigen. Darin werden erstmals die Rücküberweisungen von Arbeitnehmern aus den 27 EU-Mitgliedstaaten nach Herkunfts- und Bestimmungsländern im Zeitraum 2000 bis 2004 ermittelt. Diese nichtamtlichen Daten umfassen das Geld, das durch sowohl formale als auch informelle Kanäle gesendet wird, darüber hinaus ist das Erhebungsverfahren anders als bei den offiziellen Daten von Eurostat. Deshalb sollten die beiden Datensätze nicht direkt miteinander verglichen werden. Jedoch liefern diese Schätzungen einen Überblick über die geographische Gliederung, die die Eurostat-Erhebung ergänzt. Bei den zehn wichtigsten Rücküberweisungskorridoren im Jahr 2004 handelte es sich um Deutschland-Türkei, Frankreich-Marokko, Frankreich-Portugal, Spanien-Marokko, Spanien-Kolumbien, Deutschland-Polen, Spanien-Ecuador, Frankreich-Algerien, Italien-Albanien und Deutschland-Serbien und Montenegro. Sieht man von den Rücküberweisungsströmen innerhalb der EU ab, so fließen die Gelder hauptsächlich in Drittländer in Europa sowie nach Nordafrika, Subsahara-Afrika und Lateinamerika.»[1] |
Zitat: | «Migranten schicken jährlich 32 Mrd. Euro in ihre früheren Wohnsitzländer
Wer sich schon immer gefragt hat, warum Europa für so viele Menschen aus ärmeren Ländern so überaus attraktiv erscheint, bekommt jetzt eine klare finanzielle Antwort: Eurostat[wp], das statistische Amt der Europäischen Union führt jährlich eine Erhebung über die Geldflüsse von Migranten in der EU durch und die aktuellen Zahlen wurden soeben veröffentlicht: Demnach schickten im Jahr 2008 Einwanderer in die EU 27 ganze 32 Milliarden Euro (!) in ihre früheren Wohnsitzländer; vier Jahre früher waren es noch 19,4 Milliarden. Die Zunahme der Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen in den letzten Jahren ist hauptsächlich auf einen starken Anstieg der Geldströme in Drittländer zurückzuführen (von 11,5 Mrd. im Jahr 2004 auf 22,5 Mrd. im Jahr 2008), während die Geldflüsse innerhalb der EU27 weniger schnell anstiegen (von 7,9 Mrd. auf 9,3 Mrd.). Folglich stieg der Anteil der Heimatüberweisungen in Drittländer von 59 % im Jahr 2004 auf 71 % im Jahr 2008. Im Jahr 2008 stammten laut Eurostat zwei Drittel der gesamten Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen aus der EU27 aus Spanien (7,8 Mrd. Euro oder 25 % aller EU27-Heimatüberweisungen), Italien (6,4 Mrd. oder 20 %), Frankreich (3,4 Mrd oder 11 %) und Deutschland (3,1 Mrd. oder 10 %). Die Spanieneinwanderer schickten demnach 6,3 Milliarden Euro in ihre Heimatländer ausserhalb der EU, die Italieneinwanderer 5,2 Milliarden, Frankreichmigranten 2,2, Deutschlandmigranten 2,1 und weit abgeschlagen Österreicheinwanderer mit 370 Millionen Euro. Bei Überweisungen vom Aufenthaltsland ins Heimatland innerhalb der EU27 steht auch Spanien an erster Stelle, gefolgt von Frankreich, Italien und Deutschland. Migranten nach Österreich überweisen übrigens entgegen den meisten Migranten in anderen EU27-Ländern mehr Geld in ein anderes EU-Land als in Drittländer. Für die meisten Mitgliedstaaten sind übrigens jährliche Daten über Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen auch nach Partnerland auf der Eurostat-Webseite verfügbar. Die folgenden Anmerkungen, die direkt von Eurostat stammen, helfen bei der Deutung der gelieferten Zahlen: In der Zahlungsbilanzstatistik umfassen die Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen laufende Übertragungen (Geld- oder Sachleistungen), die von in einem Mitgliedstaat ansässigen und arbeitenden Migranten an Personen in Ländern transferiert werden, in denen die Migranten zuvor ansässig waren. [...] Daten über Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen sind sehr schwer zu erfassen, da sie zahlreiche kleine Transaktionen über viele verschiedene, mitunter informelle oder illegale, Kanäle darstellen. Dies muss bei der Datenanalyse berücksichtigt werden. Wenn nun aber in den oben genannten offiziellen Statistiken schon solch hohe Zahlen (wie diese zustandekommen, ist mir allerdings etwas rätselhaft) aufscheinen, darf man sich nicht wundern, dass Europa ausserhalb als so reich empfunden wird, dass es in jedem Fall erstrebenswert wäre, durch Einwanderung auch selbst an diesem üppigen finanziellen Kuchen mitzunaschen.»[2] |
Zitat: | «Im Jahr 2012 belief sich die Summe der Gelder, die von Migranten in ihr Heimatland geschickt wurden, so genannte Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen sowohl in Drittländer als auch innerhalb der EU27, in der EU27 auf 38,8 Milliarden Euro. Nahezu drei Viertel der Gesamtabflüsse wurden in Länder außerhalb der EU überwiesen und diese beliefen sich auf 28,4 Mrd.. Die Heimatüberweisungen innerhalb der EU27 beliefen sich auf 10,3 Mrd.. Im Verlauf der letzten vier Jahre blieben die Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen stabil bei rund 28 Mrd. für Abflüsse in Drittländer und 10 Mrd. für Geldflüsse innerhalb der EU27.
In den Mitgliedstaaten war der Abfluss von Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen im Jahr 2012 am höchsten in Frankreich (8,8 Mrd. Euro, davon 69 % in Drittländer), Italien (6,8 Mrd., davon 84 % in Drittländer), Spanien (6,6 Mrd.), das Vereinigte Königreich (6,3 Mrd.) und Deutschland (3,1 Mrd., davon 63 % in Drittländer). Auf diese fünf Mitgliedstaaten entfielen zusammen mehr als 80 % aller Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen der EU27.»[3] |
Einzelnachweise
- ↑ Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg 5+6[ext], 2007
- ↑ Elmar Leimgruber: Migranten schicken jährlich 32 Mrd. Euro in ihre früheren Wohnsitzländer, 12. Februar 2010
- ↑ Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen in der EU27: Überweisungen von Migranten in ihr Heimatland blieben im Jahr 2012 stabil bei rund 39 Mrd. Euro - Eurostat-Pressemitteilung 187/2013, 10. Dezember 2013 (2 Seiten)
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Heimatüberweisung von Finanzlexikon. |