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Frank Ullrich

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Frank Ullrich
Geboren 24. Januar 1958
Parteibuch Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Beruf Sportler
Abtreibungs­bewerbungs­gesetz Frank Ullrich stimmte am 24. Juni 2022 im Deutschen Bundes­tag für das Abtreibungs­bewerbungs­gesetz, womit nun das Werben für die Tötung Ungeborener für Ärzte straflos gestellt wurde.
Pandemie­vertrag Frank Ullrich stimmte am 12. Mai 2023 im Deutschen Bundes­tag für den WHO-Pandemievertrag.
AbgeordnetenWatch Frank Ullrich
URL frank-ullrich.info

Frank Ullrich (* 1958) ist ein deutscher Politiker, Biathlet und Trainer. Er ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 15. Dezember 2021 Vorsitzender des Sport­ausschusses des Bundestages.

Als aktiver Sportler gewann Ullrich bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid die Goldmedaille im Sprint sowie zahlreiche Titel bei Biathlon-Weltmeister­schaften. Von 1987 bis 1990 trainierte er die DDR-Auswahl, von 1998 bis 2010 war er Bundestrainer der deutschen Herren-National­mannschaft im Biathlon. Von 2010 bis 2012 war Ullrich "Cheftrainer Nachwuchs" und von 2012 bis 2015 Bundestrainer der Ski-Langläufer.

Berufliches

Er besuchte erst eine Polytechnische Oberschule (POS) und dann eine Kinder- und Jugendsportschule (KJS), wo er 1977 das Abitur ablegte. Ab 1976 war er Sportsoldat der Nationalen Volksarmee (NVA), zuletzt im Rang eines Majors. Neben seiner sportlichen Karriere absolvierte er von 1978 bis 1988 ein Studium an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig, das er als Diplom-Sportlehrer abschloss. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde er als Stabsfeldwebel in die Sportfördergruppe Oberhof der Bundeswehr übernommen.

Von 2010 bis 2018 war er ehrenamtlich in der Technischen Kommission der Internationalen Biathlon-Union (IBU) tätig.

Aktive Sportlaufbahn und Trainertätigkeit

Bereits 1967 nahm er an den DDR-Kinder­meister­schaften teil. Ab 1968 trainierte er bei der BSG Stahl Seligenthal, dann wechselte er zum ASK Vorwärts Oberhof. 1972 gewann Ullrich Sieger in der Staffel und erlangte einen zweiten Platz über 5 km bei der Spartakiade. Im Jahr 1975 wurde er Junioren­weltmeister in der Staffel.

Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann er mit der 4 × 7,5-km-Staffel Bronze. 1978 und 1979 wurde er Weltmeister über die 10 km Distanz. Bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid wiederholte er den olympischen Erfolg und errang außerdem über die 20 km Silber und eine Goldmedaille über 10 km. 1984 bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Sarajevo war er Fahnenträger der DDR-Olympia-Delegation, konnte aber keine weitere Medaille gewinnen.

Nach der aktiven Laufbahn, die er nach dem Tod seiner Frau beendete, wurde Frank Ullrich 1986 Trainer des ASK Vorwärts Oberhof und 1987 zusätzlich Trainer der DDR-Olympia-National­mannschaft.

Nach den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano wurde Ullrich zusammen mit Fritz Fischer Nachfolger von Norbert Baier als Bundestrainer der Herren. Seine Schützlinge gewannen seit den Olympischen Winter­spielen 2002 in Salt Lake City vier Gold-, drei Silber- und zwei Bronze­medaillen bei Olympischen Spielen. Hinzu kommen etliche Medaillen bei Welt­meister­schaften.

Ullrich beendete nach der Saison 2010 seine Tätigkeit als Bundestrainer der Männer. Er war seit der Saison 2010/2011 der „Cheftrainer Nachwuchs“ und damit auch verantwortlich für die "Lehrgangs­gruppe II" der deutschen Biathlon-National­mannschaft. Im April 2012 wurde bekannt, dass Ullrich Cheftrainer der deutschen Ski­lang­läufer und somit Nachfolger von Jochen Behle wird. Am 15. März 2015 trat er von diesem Amt zurück.

Nach 1991 wurde Ullrich von mehreren DDR-Athleten beschuldigt, bis 1989 als Trainer am Staatsdoping in der DDR[1]) beteiligt gewesen zu sein. Ullrich bestreitet seine Mitbeteiligung vehement. 2009 attestierte ihm eine Untersuchungs­kommission des Deutschen Skiverbandes in Sachen Doping einen "unbewusst gesteuerten Verdrängungs­mechanismus" und kam zu dem Ergebnis, dass keine arbeits- oder dienst­rechtlichen Schritte erforderlich seien.

Politisches

Bei der Kommunalwahl im Mai 2019 wurde Ullrich in den Stadtrat von Suhl gewählt. Er kandidierte erfolglos als Parteiloser für die Landtagswahl in Thüringen 2019 im Bundestags­wahlkreis Schmalkalden-Meiningen II und auf Landes­listen­platz 15 der SPD für den Thüringer Landtag. Im Februar 2021 trat er der SPD bei.

Für die Bundestagswahl 2021 trat er für die SPD als Direktkandidat im Wahlkreis Suhl - Schmalkalden-Meiningen - Hildburghausen - Sonneberg und auf Platz drei der Landesliste an. Die CDU nominierte in diesem Wahlkreis den ehemaligen Präsidenten des Bundes­verfassungs­schutzes, Hans-Georg Maaßen. Die Grünen riefen dazu auf, Frank Ullrich zu wählen, um eine Wahl Maaßens zu verhindern. Ullrich gewann den Wahlkreis und somit das Mandat für den Deutschen Bundestag mit 33,6 % der Erststimmen. Er wurde im 20. Deutschen Bundestag zum Vorsitzenden des Sportausschuss gewählt.

Einzelnachweise

  1. Anmerkung: Es bestehen ernstliche Zweifel an einem staatlich organisierten und gesteuerten Doping in der DDR, weil es hierzu keinerlei wissenschaftliche Studien gibt und das einschlägige Opfer­entschädigungs­gesetz auffällige Mängel aufweist. Eindeutig erwiesen sind lediglich einzelne Fälle, in denen sich bestimmte Sportler selbst bewusst und willentlich, unter billigender Inkaufnahme später eintretender physischer, physiologischer und psychischer Gesundheits­schäden, leistungs­steigernde Medikamente oder Drogen verabreicht haben.

Netzverweise