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ESBA-Formel

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Hauptseite » Politik » Propaganda » ESBA-Formel

Die ESBA-Formel beschreibt ein Kommunikations­konzept, das auf die Erreichung der öffentlichkeits­wirksamen Ziele Empörung, Skandalisierung, Betroffenheit und Aktion abgestellt ist.


Zitat: «Die ESBA-Formel:
Zu den wegweisenden Altmeisterinnen dieses abgekarteten Spiels mit verteilten Rollen gehört zweifelsfrei Claudia Roth, deren gesamte politische Karriere auf ein konsequent umgesetztes Kommunikations­konzept zurück­zu­führen ist, das sich auf die Formel ESBA bringen lässt. Die Anfangs­buchstaben stehen für die Erreichung folgender öffentlichkeits­wirksamer Ziele: Empörung, Skandalisierung, Betroffenheit und Aktion. Wer hat sie nicht vor Augen - Frau Roth, die mit rollenden Augen und bebender Unterlippe - in Robin-Hood-Attitude - unerträgliche Zustände vor der Kamera anprangert, daraus möglichst pauschale Schuld­zuweisungen gegenüber dem politischen Gegner ableitet, sodann die Zuschauer einer solidarischen Mit­haftung unterwirft, um schließlich sofortige Maßnahmen zur wie auch immer gearteten Problem­lösung zu fordern.

Auch wenn diese Strategie inzwischen bei allen Parteien die mediale Selbstdarstellung bestimmt, ist nicht zu verkennen, dass den Grünen die zweifelhafte Ehre der Erfindung und Perfektionierung gebührt. Bis heute deckt niemand sonst so raffiniert, professionell und erfolgreich die emotionalen Bedürfnisse vieler Bundes­bürger ab, die die meist gewollte Beschränkung auf Teil­wahrheiten gar nicht mehr zur Kenntnis nehmen. Es ist den Grünen offenbar gelungen, im Bewusstsein erstaunlich großer Teile der Bevölkerung eine Art Monopol für alle Fragen von Moral und Ethik aufzubauen. Diese angemaßte Gralshüter­rolle sorgt nicht nur für mediale Bevorzugung und Partei­nahme, sondern macht die Partei in den Augen vieler Zeitgenossen auch vermeintlich unangreifbar. Es scheint zu reichen, das "gute Gewissen der Nation" für sich zu reklamieren. Der derzeitige demoskopische Höhenflug der Grünen dürfte nicht zuletzt auf diese Zusammen­hänge zurück­zu­führen sein.

Die "Neue Zürcher Zeitung" hat bereits 2015 angesichts der unkontrollierten Zuwanderung nach Deutschland in einem lesenswerten Kommentar kritisiert: "Die Massen­medien kaschieren ihren Voyeurismus mit einem Betroffenheits­kult, dessen Legitimation[wp] sie neuerdings daraus ableiten, dass die ohnehin an chronischer Hysterie leidenden sozialen Netzwerke wieder einmal in besonders starke Erregung geraten sind. Man reagiert auf ein angebliches Markt­bedürfnis. Doch die Medien­gesellschaft schaut nur in den Spiegel und sieht sich selbst. Die kurz­lebigen Bekundungen von Betroffenheit sind letztlich ebenso sehr ein soziales Zeichen für Ab­gestumpft­heit und ein allgemeines Desinteresse am Geschehen auf diesem Globus. Das moralische Bewusstsein scheint erst jetzt zu erwachen, da das Flüchtlings- und Migrations­drama näher rückt und bereits in unseren Hinterhöfen und Straßen sichtbar wird.“

Und weiter schrieb die NZZ: "Seit einigen Tagen ist in der Medienarena eine Kehrtwende zu beobachten. Boulevard­blätter skandalisieren den Rassismus, appellieren ans moralische Empfinden ihres Publikums und zeigen in Berichten, dass Flüchtlinge und Migranten auch Menschen sind, denen respektvoll zu begegnen ist. Diese publizistische Haltung ist ehrenwert. Die weniger schöne Folge ist allerdings, dass die emotions­geladene Aufbereitung des Themas keinen Unterschied mehr macht zwischen Rassisten und denjenigen, die kritische Einwände zur Bewältigung der Zuwanderungs­ströme haben. Die medial gesteuerte Empathie für das Schicksal der Flüchtlinge wird abklingen in dem Mass, wie die Zuwanderung anhält. Was wird dann geschehen?"» - Tichys Einblick[1]

Einzelnachweise

  1. Dietrich W. Thielenhaus: Empörung und Betroffenheit - Medien: Kampf um die Deutungshoheit, Tichys Einblick am 5. April 2019 (Wer glaubt, sich [...] auf das Angebot seriöser Sachinformationen beschränken zu können, findet sich sehr schnell am vernachlässigten Ende der publizistischen Nahrungs­kette wieder.)

Querverweise