Der heilige Krieg
Der heilige Krieg (russisch Священная война, Transkription Swjaschtschennaja woina, transliteriert Svjaščennaja vojna) ist eines der bekanntesten sowjetischen[wp] Lieder, die dem Zweiten Weltkrieg[wp] gewidmet waren.
Der Text wurde im Jahr 1941 von Wassili Lebedew-Kumatsch[wp] nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion[wp] geschrieben und am 24. Juni 1941 in der Iswestija[wp] veröffentlicht.[1] Die Musik komponierte daraufhin der Autor der sowjetischen Hymne[wp], Alexander Alexandrow[wp]. Das Lied wurde am 26. Juni 1941 fertiggestellt, wenige Tage nach Kriegsbeginn. Seine Uraufführung erlebte es vor dem Belarussischen Bahnhof in Moskau[wp], wo Freiwillige an die Front verabschiedet wurden.[2] Zunächst wurde es nur selten ausgestrahlt, da es von einem schweren tödlichen Kampf handelte statt von einem baldigen leichten Sieg. Ab Herbst 1941 wurde es jedoch jeden Morgen im sowjetischen Rundfunk[wp] gesendet. Die jährliche Parade zum Tag des Sieges auf dem Roten Platz[wp] in Moskau wird auch im heutigen Russland jeweils mit diesem Lied eingeleitet.[3]
Der deutsche Text stammt von Stephan Hermlin[wp].[4]
Russischer Text mit Transliteration und direkter Übersetzung
Russischer Text | Transkription | Übersetzung | Deutsche Adaption |
---|---|---|---|
Вставай, страна огромная, Вставай на смертный бой С фашистской силой темною, С проклятою ордой! Пусть ярость благородная Вскипает, как волна, Идет война народная, Священная война! |
Wstawai strana ogromnaja, Wstawai na smertny boi S faschistskoi siloi tjomnoju, S prokljatoju ordoi! Pust jarost blagorodnaja Wskipajet, kak wolna, Idjot woina narodnaja, Swjaschtschennaja woina! |
Erhebe dich, gewaltiges Land, erhebe dich für den tödlichen Kampf gegen die faschistische dunkle Macht, gegen die verfluchte Bande! Möge edler Zorn wie eine Welle aufbrausen, das ist der Krieg des Volkes, der heilige Krieg! |
Steh auf, steh auf, du Riesenland! Heraus zur großen Schlacht! Den Nazihorden Widerstand! Tod der Faschistenmacht! Es breche über sie der Zorn wie finstre Flut herein. Das soll der Krieg des Volkes, Der Krieg der Menschheit sein. |
Дадим отпор душителям Всех пламенных идей, Насильникам, грабителям, Мучителям людей! Пусть ярость... |
Dadim otpor duschiteljam Wsech plamennych idej, Nasilnikam, grabiteljam, Mutschiteljam ljudej! Pust jarost... |
Wir werden Widerstand leisten gegen die Unterdrücker aller flammenden Ideen, die Gewalttäter, die Räuber, die Peiniger der Menschen! Möge edler Zorn... |
Den Würgern bieten wir die Stirn, Den Mördern der Ideen. Die Peiniger und Plünderer, Sie müssen untergehn. Es breche... |
Не смеют крылья черные Над Родиной летать, Поля ее просторные Не смеет враг топтать! Пусть ярость... |
Ne smejut krylja tschornye Nad rodinoi letat, Polja jejo prostornye Ne smejet wrag toptat! Pust jarost... |
Die schwarzen Schwingen werden es nicht wagen, über die Heimat zu fliegen, ihre weiten Felder wird der Feind nicht zu zertreten wagen! Möge edler Zorn... |
Die schwarze Schwinge schatte nicht Uns überm Heimatland. Und nicht zertrete mehr der Feind Uns Feld und Flur und Strand. Es breche... |
Гнилой фашистской нечисти Загоним пулю в лоб, Отребью человечества Сколотим крепкий гроб! Пусть ярость... |
Gniloi faschistskoi netschisti Sagonim pulju v lob, Otrebju tschelowetschestwa Skolotim krepki grob! Pust jarost... |
Der verrotteten faschistischen Bösartigkeit werden wir eine Kugel in die Stirn jagen, dem Abschaum der Menschheit werden wir einen festen Sarg zusammenfügen! Möge edler Zorn... |
Wir sorgen dafür, dass der Brut Die letzte Stunde schlägt. Den Henkern ein für allemal Das Handwerk jetzt gelegt! Es breche... |
Einzelnachweise
- ↑ Gerd Schumann: "Partisanen, kommt, nehmt mich mit euch!", Melodie und Rhythmus[wp] 3/2015
- ↑ Irina Wolkowa: Russlands singende Waffe, Neues Deutschland am 22. Juni 2011
- ↑ Natalia Wiktorowa: Parade zum Tag des Sieges - 900 Mann machen Musik[archiviert am 27. Dezember 2016], Newseurope am 11. Mai 2013
- ↑ Deutsche Textfassung des Liedes
Netzverweise
- Zum Liederverbot in Berlin: Sing, mein Volk, sing laut und ohne Furcht!, RT Deutsch am 5. Mai 2025
- Anreißer: Wer würde wohl das Singen eines antifaschistischen Liedes, der antifaschistischen Hymne schlechthin, verbieten? Denklogisch gibt es auf diese Frage nur eine Antwort.