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Bondage (BDSM)

Aus WikiMANNia
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BDSM
BDSM Collar and Chain.jpg
Frau trägt ein Halsband mit angebrachter Kette
Aspekte
B&D, B/D oder BD Fesselung und Disziplinierung
D&s, D/s oder Ds Dominanz und Unterwerfung
S&M, S/M oder SM Sadismus und Masochismus
Rollen
Top/​Dominant Partner, der die Aktivität durchführt oder steuert
Bottom/​Sub­missive Partner, der empfängt oder kontrolliert wird
Switcher wechselt zwischen den Rollen
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Fesselungstechniken für Rollenspiele und zum Ausleben erotischer Phantasien.

Vorbemerkung

Bondage (in der deutschen Sprache eigentlich "Knechtschaft"[wp] bedeutend[1]) ist ein englischer Begriff, der historisch verwendet wurde, um das Band restriktiver Verpflichtungen zu beschreiben, das Herren und Sklaven, oder Feudal­herren[wp] und Vasallen[wp] miteinander verband.[2] Innerhalb der BDSM-Kultur wird der Begriff bondage zwar ausschließlich für Praktiken zur Fesselung oder anderweitigen Einschränkung der Bewegungs­freiheit verwendet, allerdings stammt das Wort fesseln sprachlich nicht vom englischen Begriff bond ab, sondern vom englischen Begriff bind.[2] Deshalb sind die erotische Praktiken[wp] in Zusammenhang mit dem Bondage eigentlich erotische Rollen­spiele, in der es Rollen mit asymmetrischer Macht­verteilung gibt, wie etwa im Verhältnis dominanter Mann-devote Frau, Hausherr-Dienst­mädchen, Vorgesetzter-Angestellter, Lehrer-Schüler, Polizist-Verhafteter, Besitzer-Haustier, Hausfrau-Haus­angestellte, und so weiter.

Es wäre nun falsch, den Begriff Bondage (im Sinne von "Knechtschaft", also asymmetrischen Macht­strukturen) mit Fesselungen und anderen Einschränkungen zur sexuellen Lust­steigerung in Verbindung zu bringen.

Allerdings haben die asymmetrischen Rollenspiele innerhalb der BDSM-Terminologie im Begriffspaar Dominanz und Unterwerfung (D/s) bereits eine eigene Kategorie. Und der Begriff Disziplinierung hat in Fesselung einen besseren Gegenbegriff als in Knechtschaft. Das Begriffspaar Bondage und Disziplinierung hieße also besser Fesselung und Disziplinierung. Wenn aber Bondage nun doch der Oberbegriff für Fesselungsarten[3][4] sein soll, dann ist der Begriff falsch, bestenfalls aber schlecht gewählt, zumindest verwirrend und irreführend.

Zitat: «Was ist Bondage?

Bondage bedeutet zunächst einmal Fesseln. Hier unterscheidet Alexander zwei Arten. Es gibt Bondage-Liebhaber, deren Augenmerk sich auf die Kunst des Fesselns und Knotens richtet. Dabei fungiert das Binden bereits als sexueller Akt, während es anderen lediglich um das Fixieren geht, damit sich der andere nicht bewegen kann.»[5]

Fazit

Es zeigt sich bereits hieran, dass die BDSM-Nomenklatura wenig nützt und eher mehr Verwirrung stiftet als Klarheit schafft.

Zitat: «Wenn man an SM denkt, hat man doch eigentlich immer nur das Klischee von Lack und Leder und Aus­gepeitscht­werden im Kopf. Warum haben manche Menschen tierische Panik vor Schmerzen aber Andere fügen sich diese extra zu oder lassen sie sich zufügen? Und was, um Himmels Willen, bedeutet überhaupt BDSM?»[6]

Fesseltechniken

Die wichtigsten Fesseltechniken können in sechs Hauptkategorien unterteilt werden:

  • das Zusammenbinden von Körperteilen (beispielsweise mit Fuß-, Daumen- und Hand­schellen oder Seilen)
  • das Auseinanderspreizen des Körpers oder von Körperteilen (zum Beispiel am Andreaskreuz oder mit Spreizstange)
  • das Festbinden an andere Gegenstände (beispielsweise Andreaskreuz, Streckbänke, Stühle oder Tische)
  • das Aufhängen des Körpers (umgangs­sprachlich Hänge­bondage oder suspension bondage)
  • die Bewegungseinschränkung (zum Beispiel durch Fesselrock, Bleistiftrock, Humbler oder Korsett)
  • das Einpacken beziehungsweise Einwickeln einzelner Körperteile oder des ganzen Körpers beispielsweise mit Stoff, Klebeband oder Frischhalte­folie. Die Verwendung eines Fesselsacks oder Vakuumbetts gehört ebenfalls zu dieser Kategorie. Diese teilweise sicherheits­technisch anspruchsvolle Form wird als Mumifizierung bezeichnet.

Es gibt weitere Einteilungs­möglichkeiten für die Fessel­techniken über deren Verwendung, über verwendete Materialien, über ihren Einsatz­zweck und Verwendungs­möglich­keiten.

Für bestimmte Fesselungen haben sich feststehende Begriffe entwickelt. Auch in der deutsch­sprachigen und europäischen BDSM-Subkultur ist die Verwendung englisch­sprachiger Begriffe weit verbreitet, obwohl sich auch viele Begriffe durch gesetzt haben, die aus dem asiatischen Bondage stammen. Beispiele für einige einfache Fesselungen sind der "Spread Eagle" (engl. gespreizte Gliedmaßen), bei dem alle Extremitäten ausgestreckt beispielsweise an den Bettpfosten befestigt werden, der "Hogtie" (dtsch. Nutztier­fesselung), der die Handgelenke hinter dem Rücken an das jeweils gegen­über­liegende Fußgelenk fesselt oder "Teardrop" (dtsch. Träne), bei dem die Handgelenke bauchseitig an die Fußgelenke fixiert werden. Häufig findet auch das Schrittseil (engl. crotch rope) für Frauen Erwähnung, bei dem ein Seil zwischen den Labien hindurch gezogen wird, um Druck auf die Genitalien auszuüben oder Dildos zu fixieren. Manchmal gibt es deutsch­sprachige Bezeichnungen verwendet werden, bei denen die englischen bekannter und geläufiger. Ein Beispiel ist Schmetter­lings­stellung für den englischen Ausdruck Butterfly, bei der die Hände des auf dem Rücken liegenden Partners an die Fußgelenke gefesselt werden (ähnlich einem Frogtie).

Eine wichtige Sonderformen ist die japanische, beziehungsweise asiatische Fesselungskunst.

Hauptartikel in Wikipedia: Shibari

Einzelnachweise

  1. Der englische Begriff "Bondage" ist NICHT als "Fesselung" zu übersetzen, sondern als "Knechtschaft, Gefangenschaft, Unfreiheit, Gewahrsam, Leibeigenschaft" - und hat vermutlich auch denselben Wortursprung wie das deutsche Wort "Bändigung".
  2. 2,0 2,1 Pdf-icon-extern.svg La consecuencia de las malas traducciones[ext] - Sir Williams, Cuadernos de BDSM Septiembre (16): 5-9
  3. "Eine Fesselung, mitunter auch als Sicherung bezeichnet, beschreibt jede Form einer äußerlich herbei­geführten Einschränkung oder Aufhebung der körperlichen Bewegungs­freiheit bzw. Fort­bewegungs­freiheit einer Person durch unnachgiebige Umschließung und Befestigung der Gliedmaßen aneinander oder an unbewegliche oder schwere Objekte. Die herbei­geführte Einschränkung der Bewegungs­freiheit ist in der Regel vorübergehend, wobei die betreffende Person sich nicht selbst aus ihrer Lage befreien kann. Primäre Einwirkungs­punkte nach praktischen Gesichts­punkten sind in der Regel die Hand- und Fuß­gelenke, zusätzlich wird mitunter eine Sicherung durch Umschließen der Bauch­region durchgeführt. In früheren Zeiten wurde häufig ebenfalls der Hals zur Umschließung genutzt." - Wikipedia: Fesselung (physisch), Version vom 18. November 2016
  4. Die Fesselungsarten können umfassen: In Ketten legen, in den Käfig sperren, in den Pranger spannen, in einen Strafbock schließen, Hand- und Fuß­schellen anlegen, mit Riemen und Gurten fixieren, in Zwangsjacke stecken und in einen Fesselsack schnüren.
  5. Daniela Deeg: Was ist BDSM? Szene-Kenner aus Augsburg erklärt Sadomaso-Sex, Augsburger Allgemeine am 30. Juli 2014 (Seit den Erotikromanen Shades of Grey[wp] ist BDSM auch in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Ein Mitglied der Szene aus Augsburg erklärt den Begriff BDSM.)
  6. Was genau bedeutet SM oder BDSM?, GoFeminin am 30. März 2002

Querverweise

Netzverweise


Künstlerische Darstellung von John Willie[wp] im Magazin Bizarre
Japanisch inspirierte Fesselung
Hand- und Daumen­schellen, an Kette um die Taille festgemacht