Erinnere Dich an die Movember Wohltätigkeitsveranstaltungen im November. |
MediaWiki[wp] ist männerfeindlich, siehe T323956. |
Schwarzes Schaf
Mit dem sprichwörtlichen Ausdruck schwarzes Schaf bezeichnet man ein Gruppenmitglied, das sich in einer Weise von den übrigen Mitgliedern einer sozialen Gruppe[wp] abhebt, die von den anderen als negativ bewertet wird.
Funktion des Außenseiters
Genauer ausgedrückt handelt es sich bei einem "schwarzen Schaf" um einen Außenseiter[wp], der durch Eigenschaften oder Verhaltensweisen auffällt, die nicht den in der Gruppe geltenden und anerkannten Vorstellungen oder Regeln entsprechen. Diese Andersartigkeit wird von den anderen Gruppenmitgliedern als unangenehm bewertet oder als "Schande bereitend" empfunden. Dabei wird dem Andersartigen nicht nur die Verantwortung für sein eigenes Verhalten, sondern auch ganz allgemein die Schuld an Missständen in der Gruppe gewohnheitsmäßig zugeschoben.[2]
In der Gruppendynamik[wp] erfüllt das "schwarze Schaf" in der Rolle des Außenseiters eine wichtige Funktion in der Gruppe (Sündenbock[wp]). Die Gruppe verstärkt den inneren Zusammenhalt auf Kosten des Außenseiters (Mobbing[wp]). Unangenehme ängstigende Gruppenthemen werden von der Gruppe ferngehalten, indem sie auf den Außenseiter projiziert[wp] und personifiziert[wp] werden. Der Außenseiter ist damit Träger wichtiger und wertvoller Energie und kann - richtig integriert - wesentlich zur positiven Entwicklung der Gruppe und ihrer Arbeit beitragen.[3]
Als Abwertung
- Schwarzes Schaf der Familie
Als "schwarzes Schaf der Familie" werden im übertragenen Sinn Familienangehörige bezeichnet, die auf die schiefe Bahn[wp] geraten sind oder die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen, beispielsweise wenn in einer Familie mit akademischer Tradition jemand Handwerker oder Künstler ist oder einen sozialen Beruf ergreift, oder wenn in einer Familie mit Arbeiter-Tradition jemand studieren möchte.
- Schwarze Schafe einer Branche
"Schwarze Schafe einer Branche" nennt man im Wirtschaftsleben Anbieter oder Unternehmen, die sich Kunden oder Wettbewerbern gegenüber unredlich verhalten, Missbräuche zulassen oder verbindliche Regeln und Vorschriften ihres Berufsstandes oder Wirtschaftssektors nicht einhalten, Verbraucher oder andere Abnehmer täuschen bzw. schädigen. Damit bringen sie möglicherweise ihre ganze Branche in Misskredit.
- Schwarze Liste
Als "schwarze Schafe" bezeichnete Menschen oder Gruppen werden oft in einer schwarzen Liste[wp] veröffentlicht und dadurch gesellschaftlich stigmatisiert. Schwarze Listen sind strafrechtlich bedenklich.
Literatur
- Peter Teuschel: Das schwarze Schaf. Benachteiligung und Ausgrenzung in der Familie., Klett-Cotta 2014, ISBN 3-608-94802-3[4]
Einzelnachweise
- ↑ Götz Wiedenroth: Verschwörungstheorie, 20. Februar 2012
- ↑ Lutz Röhrich[wp]: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. 2. Aufl. Herder 2004, ISBN 3-451-05400-0
- ↑ Klaus Antons: Praxis der Gruppendynamik. 8. Aufl. Hogrefe Verlag 2000, ISBN 3-8017-1370-9
- ↑ Stefanie Reinberger: Abseitsfalle, Spektrum der Wissenschaft am 11. September 2014 (Rezension zu "Das schwarze Schaf")
Querverweise
Netzverweise
- Die schwarze Herde (Webseite und Forum)
- Peter Teuschel: Neue Studie belegt erhöhte Gefahr für Depression bei "schwarzen Schafen", Die schwarze Herde am 10. September 2014