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Rudolf Bahro

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Rudolf Bahro
Gelebt 18. November 1935–5. Dezember 1997
Beruf Politiker

Rudolf Bahro (1935-1997) war ein deutscher Philosoph, Politiker und Sozialökologe. Er war Vordenker und Mitbegründer der Grünen.


Über Bahro

Zitat: «Der damalige Vordenker der Grünen, Rudolf Bahro[1], hielt fest, dass es nicht genüge, Macht­stellungen in der Gesellschaft zu erobern. Vorrangig müsse man versuchen, eine Wende im Denken der Menschen herbeizuführen. Eine "Psycho­therapie größten Stils" sei nötig, um die Bevölkerung "von der bis in die Tiefen­schichten verinnerlichten, beschränkten Sozialisation [das heißt von den christlich-abend­ländischen Werten] zu befreien".[2] Offensichtlich ging es also nicht um Umweltschutz[3], sondern ökologische Anliegen wurden nur vorgeschoben, um die Öffentlichkeit mittels künstlich erzeugter Befürchtungen zu manipulieren. Das politische Ziel Bahros war die "Überwindung" von Marktwirtschaft, Demokratie und Technik[4] und Hinwendung zu einer neuen "Praxis der Befreiung" und "Selbstfindung in therapeutischen und spirituellen Gruppen". Dabei dürfe man auch "den Durchgang durch Momente der Desintegration, des Nichts und des Chaos nicht scheuen".[5] Als Fernziel nannte Bahro die Errichtung einer "Ökodiktatur" mit einem "grünen Adolf"[6] an der Spitze. Doch vorerst müsse man daran arbeiten, auch "wert­konservative Strömungen ins Boot zu ziehen"[7] und die Unterstützung der Medien zu gewinnen. In diesem Sinne verkündete er: "Wir brauchen jetzt die Massenmedien, voran das Fernsehen, als Organ jener letzten Aufklärung."[8]

Schule und Kirche waren für Bahro Hindernisse, weil sie die christlich-abend­ländischen Werte hochhalten und vermitteln. So plante er die länger­fristige Auflösung der Landes­kirchen und Ersatz durch eine "unsichtbare Kirche", eine Art mystischer Naturreligion.[9] Die Schulen sollten in lernbefreite Selbst­verwirklichungs­agenturen umgewandelt werden, denn eine ungebildete, desorientierte Jugend lässt sich leichter für politische Zwecke instrumentalisieren. In Bahros Worten: "Von dort her, wo 'Kopf out' ist, können Ursprungs­energien für den Widerstand kommen."[10] Seine Langzeit­strategie lautete: "Wir müssen versuchen, das politisch-psychologische Kräfteverhältnis in der Gesellschaft erstmal zugunsten des reformistischen Potentials in seiner Gesamtheit zu verändern. Eine andere Zielstellung ist kurzfristig, also auf kürzere Sicht für die nächsten zehn Jahre, sicherlich nicht realistisch. Praktisch bedeutet das den Versuch, dieses reformistische Potential zu erweitern. Wir müssen also südlich der Main-Linie und am Rhein angreifen, dort, wo Deutschland katholisch ist [...]. Und wir müssen gleichzeitig versuchen, innerhalb des reformistischen Potentials, die radikalere Form, die Konzeption grundlegender struktureller Reform, die den kapitalistischen Reproduktions­prozess erstmal unter Kontrolle bekommt, zu stärken."[11]

Dreißig Jahre später nimmt die Öffentlichkeit staunend zur Kenntnis, dass Bahros Strategie Punkt für Punkt aufgegangen ist.[12]» - Judith Barben[13]

Zitat: «Die Zusammenarbeit zwischen den Berliner Politikgranden und ihren partei­gebundenen Zuarbeitern, sei es in Kirche, Gewerkschaft[wp] oder großen Sozial- und Öko-Organisationen, läuft wie geschmiert.

In tausenden Organisationen wuselt inzwischen ein Heer knechtischer Partei­rekruten. Der Tragweite ihres Handelns dürften sie sich nur in Ausnahmefällen bewusst sein: Ziel ihres Einsatzes ist die Schaffung eines neuen Menschen, dessen christlich-abend­ländisches Moral­gedächtnis restlos zu löschen ist.

Dank totalitär verordneter therapeutischer Massenpsychose, die durch den Begriff "Political correctness" ebenso medien­kompatibel wie gesellschafts­verträglich ersetzt wurde, soll der neue sozialistische Mensch entstehen: losgelöst vom Entfremdungs­prozess der Arbeit, befreit von allen Moral­vorschriften; natürlich primär beim Sex. Angestrebt wird der therapeutisch-spirituell konditionierte sozialistische Gehorsams­mensch. Für die Grünen vorzugsweise in einer "Ökodiktatur" mit einem "grünen Adolf". So jedenfalls wünschte es sich Rudolf Bahro (1935-1997).

Kaum ein anderer hat die Transformation des abendländischen Menschen zum dressierten sozialistischen Anstands­püppchen derart schonungslos skizziert wie der "Sozial­ökologe" und Vordenker der Grünen. In seinem Hauptwerk "Logik der Rettung", Stuttgart 1987, fordert er eine "Psycho­therapie größten Stils", um die Gesellschaft "von der bis in die Tiefen­schichten verinnerlichten" christlichen Wertetradition zu befreien.

Schulen sollen zu "lernbefreiten Selbst­verwirklichungs­agenturen" werden

Die Schweizer Psychologin Dr. Judith Barben hat Bahro und sein Manifest, für PDS-Jünger und viele Grüne bis heute eine Art Bibel, entlarvt. Sie hat die immensen Zersetzungs- und Zerstörungs­kräfte, die nach dem Willen Bahros den 2000 Jahre alten Wertekanon pulverisieren sollen, konkret beschrieben.

Demnach strebte Bahro an, bestehende Verhältnisse in einem ersten Schritt "zugunsten des reformistischen Potentials in seiner Gesamtheit zu verändern". Im Klartext: Wo immer möglich - in Kirchen, Gewerkschaften, Verbänden usw. -, sollten die sozialistischen Parteien ihr Personal einschleusen.

Als größtes Hindernis sah Bahro dabei den süddeutschen Katholizismus mit seiner besonders hartnäckigen Verhaftung in Moral und Tradition. Sein Angriff galt natürlich auch und sogar besonders den Schulen, die, so Judith Barben, "in lernbefreite Selbst­ver­wirklichungs­agenturen" umzuwandeln seien. Ungebildete Schüler sind bekanntlich leicht zu instrumentalisieren. "Von dorther, wo 'Kopf out' ist, können Ursprungs­energien für den Widerstand kommen", so Bahro.

Rot-grüne Begriffe als hypnotischer Firlefanz

28 Jahre später registrieren wir staunend, dass Bahros Pläne Wirklichkeit geworden sind. In den Kultus­ministerien wimmelt es nur so von partei­treuen Ideologen. Schiller und Goethe, die großen Dichter der Freiheit und des Deutschen, haben sie durch brotlose Ideologisierungs­stunden und sexuellen Ent­hemmungs­unter­richt ersetzt.» - Heinz-Wilhelm Bertram[14]

Einzelnachweise

  1. Rudolf Bahro, Ökonom und führendes Parteimitglied der DDR, später Dissident, wechselte 1979 in die Bundesrepublik und beteiligte sich an der Gründung der grünen Partei (vgl. Wikipedia: Rudolf Bahro, Version 9.5.2012).
  2. Bahro Rudolf: Logik der Rettung. Wer kann die Apokalypse aufhalten? Ein Versuch über die Grundlagen ökologischer Politik. Stuttgart 1987 (im folgenden: Logik), S. 142, 278
  3. "Umweltschutzpolitik, die nichts weiter ist" kritisiert Bahro scharf, denn sie "rührt gar nicht an die grundlegenden Identifikationen, auf denen der Konsens der 'entwickelten' Völker beruht". Vgl. Bahro Rudolf. Logik, S. 124
  4. Bahro Rudolf. Logik, S. 71, 124, 344, 481
  5. Bahro Rudolf. Logik, S. 263, 289
  6. Bahro Rudolf. Streitschrift Nr. 3/1990, S. 6; vgl. auch: Berliner Institut für Faschismus-Forschung und Antifaschistische Aktion e. V.: www.bifff-­berlin.de/Bahro.htm Version 17.5.2012
  7. Vgl. Wikipedia: Rudolf Bahro, Version 9.5.2012
  8. Bahro Rudolf. Logik, S. 315
  9. Vgl. Wikipedia: Rudolf Bahro, Version 9.5.2012
  10. Bahro Rudolf: Logik, S. 161
  11. Bahro Rudolf: Krise des Marxismus, Interviews, Reden, Aufsätze. Artikel. Hrsg. Marxistischer Studentenbund. Schwerpunkt 3. Zürich, April 1980, S. 81
  12. Ein Teil der grünen Führungselite distanzierte sich zwar offiziell von Bahro, weil er zu offen aussprach, was geplant war. Vgl. Wikipedia: Rudolf Bahro, Version 9.5.2012
  13. Dr. phil. Judith Barben: Möchten Sie zu "Schule und Bildung" eine kleine neurolinguistische Seelenmassage?, Zeit-Fragen Nr. 25 am 11. Juni 2012 (Angriffsziel Schule und Kirche)
  14. Heinz-Wilhelm Bertram: Bahros Träume werden wahr: Zerstörung der christlich-abendländischen Werte, Kopp-Verlag am 23. Mai 2015

Netzverweise

  • Wikipedia führt einen Artikel über Rudolf Bahro
  • Peter Kratz: Bahros grüne Adolfs, Erstveröffentlichung im September 1992 in der antifaschistischen Zeitschrift "Der Rechte Rand" (Die "Neue Rechte" an der Berliner Humboldt-Universität)