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Luxusweib

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Hauptseite » Weib » Luxusweib
Luxusweib Tatjana Gsell[wp] stellte ihren Reichtum allzu gerne in der Öffentlichkeit zur Schau.

Der Begriff Luxusweib bezeichnet eine wohlmöglich gutaussehende, aber vor allem anspruchsvolle weibliche Person.

Einen männlichen Gegenbegriff zu Luxusweib gibt es nicht, es gibt nur den Mann, der den Luxus für das Weib finanziert.

Kurze Einführung

Die einzige Aufgabe des Luxusweibes besteht darin, auf Kosten eines Mannes ein luxuriöses Leben zu führen.

Der Typ Luxusweib als Lebensstil entstand in der Zeit, als der Adel in der Gesellschaft an Bedeutung verlor und viele Männer außerhalb des Adels zu großem Reichtum und stattlichen Einkommen gelangten. Für diese Neureichen, die in Abgrenzung zum alten Adel auch Geldadel genannt wurden, war das Luxusweib ein Statussymbol. Die Aufgabe des Luxusweibes war das Zurschau­stellen des Reichtums, allerdings ohne die Repräsentations­pflichten und gesellschaftlichen Aufgaben adliger Frauen.

Das Luxusweib ist gewissermaßen die Imitation der adligen Frau, ohne jedoch die Rolle ausfüllen zu können oder zu müssen. Gute Umgangsformen und Bildung sind keine zwingenden Voraussetzungen für ein Luxusweib, weil dieses im Gegensatz zur adligen Frau keine gute Erziehung genossen hat. Nicht selten beschränken sich seine Kenntnisse auf Mode, Schmuck, Schminken und Konsum. Mit der Phrase schön, aber teuer und nutzlos ist ein Luxusweib oft wohlwollend umschreibbar.

Eine etwas zeitgemäßere Bezeichnung für diesen Typ des parasitären weiblichen Lebensstils ist Zierfisch.

Quellen

Zitat: «[...] Dirnenhang, vormals vom Manne gebändigt, durfte sich entfalten. Es erhob sich eine der unerquicklichen Erscheinungen unsrer Zivilisation, das Luxusweib. Alte Repräsentations­pflichten adliger Frauen waren im Erlöschen, weil die Schutz­pflichten geendet hatten; diese entwerteten Tagewerke und Allüren boten die Vorlage des Zerrbildes. Die neu bereicherte Gesellschaft verlangte maßlose Geselligkeit, um sich im Reichtum zu üben und soziale Vorteile zu erschleichen; aus diesem gefährlichen und frechen Spiel wurde eine Art Pflicht, eine herzlose Unterhaltung, ein Geschäft und ein Leben. Sorge für üppige Wohnräume, Dienerschaft, Schmuck, Kleidung, Körperpflege, Tafelaufwand, vornehme Gäste füllten dieses Leben aus; vorteilhafte Liebschaften gaben ihm Erregungen; Pferde, Jagden, Reisen, herabgewürdigte Künste schafften Gesprächsstoff; kümmerliche Wohltätigkeiten, Hofbeziehungen und politische Kabalen[wp] sorgten für den Schein der Daseins­berechtigung; Erziehung und Haushalt wurden bezahlt, und neben der Beratung des Mannes in gemeinschaftlichen Interessen der Laufbahn beschränkten sich die Pflichten des Weibes darauf, zwei oder dreimal in der Narkose zu gebären.

So verworfenes Frauenleben wurde an der Spitze der mechanischen Stufen­leiter geduldet und verherrlicht; in den Tiefen Arbeitslast und schmerzliche Prostitution, im unteren Mittelstande rechnende Sorge, im oberen Kampf um Repräsentation, Bildung und männliche Berufsarbeit. Diese Ausartungen mechanisierten Lebens haben das Wesen unsrer Frauen berührt. Sie haben Begehrlichkeit, Freude am Schein, Lust zu imponieren und Koketterie empor­getrieben, Dinge, die Deutschland vordem nur unter der Form harmloser und schnell gebändigter Weiber­narrheit kannte. Die sittliche Folge dieser Laster ist schwer, die wirtschaftliche und soziale ist unermeßlich. [...]» - Walther Rathenau[wp][1][2][3]

Zitat: «Gegen den Mann darf das irrende Weib Klage führen, und die furchtbare entwurzelte Wirrnis der weiblichen Suchung ist die härteste Klage.

Durch die Mechanisierung des Lebens hat der Mann die Gefährtin aus der schützenden Hausstatt gerissen, in Welt und Wirtschaft getrieben, ihr den Schlüssel entwunden und den Geldbeutel in die Hand gedrückt; er hat ihr die Wahl gelassen zwischen Rechnerei, Koketterie, äußerer Arbeit und vereinsamtem Leben. Nicht der Haustyrann, der Egoist und Fronherr hat die schlimmste Sünde begangen, sondern der Müßiggänger und Verweibte, der sie zum flachen Spiel, zum Sachenglück, zur Vergnügungsgier verführte, den haltlosen Mädchensinn, der in jedem Weibe schlummert, erweckte und zum Dirnensinn verkehrte, um die Seele zu töten. Er trägt die Schuld, daß negerhafte Urgelüste, durch Jahrtausende gebändigte, im Frauenleben unsrer Zeit emporgestiegen sind, deren Schande und Not die Enkel entsetzen wird.» - Walther Rathenau[4]

Zitat: «Das Luxusweib

Exklusiver Schmuck, teure Schuhe und Luxus-Urlaub - die Ansprüche des Luxusweib sind hoch. Doch selbst macht sie dafür keinen Finger krumm. Ehrliche Absichten haben diese Frauen selten. Für Männer, die gerne mit ihrem Vermögen prahlen, ist dieser Typ Frau vielleicht genau das richtige. Wer ehrliche Gefühle sucht, sollte besser die Finger von diesen Damen lassen.»[5]

Einzelnachweise

  1. Walther Rathenau[wp]: Von kommenden Dingen
  2. Der Artikel Das Luxusweib ist ein 1918 erschienener Auszug aus Rathenaus Zukunftsvision Von kommenden Dingen, die u.a. im Berliner Tageblatt (Nr. 110, 4. März 1917) veröffentlicht wurde.
  3. Walther Rathenau: Von kommenden Dingen, S. 183-184
  4. Walther Rathenau: Von kommenden Dingen, S. 186
  5. Nervige Frauentypen - Zehn Frauentypen, auf die Mann gar keine Lust hat - Bild 4, T-Online - Lifestyle

Querverweise

Netzverweise