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Die konstruktive Kritik gehört wie die ergebnisoffene Diskussion zu den Begriffen, die ihre Beliebtheit ihrer Beliebigkeit verdanken. Konstruktiv ist eine Kritik immer dann, wenn der Kritiker sagt, wie er es machen würde, wenn er nicht der Kritiker, sondern etwa der Autor beziehungsweise der Regisseur wäre, dessen Arbeit er kritisiert. Warum er allerdings Kritiker geworden ist, bleibt sein Betriebsgeheimnis. Der Komperativ von "konstruktive Kritik" heißt "solidarische Kritik". So war es zum Beispiel zur Zeit des Kalten Krieges[wp] nur möglich, den Mangel an Schuhen, Handen, Fleisch, Obst und Tampons in der Sowjetunion zu thematisieren, wenn man gleichzeitig ein Bekenntnis zum Sozialismus ablegte und dabei darauf verwies, dass der Wesen mit seiner Politik des Wettrüstens für die Versorgungsengpässe in der SU[wp] verantwortlich sei, weil die Genossen alle Ressourcen in die Verteidigung leiten müssten. Das war so solidarisch, dass von Kritik nichts mehr zu spüren war. Heute kommen nur noch Nordkorea, Kuba und Iran in den Genuss der solidarischen Kritik ihrer europäischen Freunde und Förderer. Über alle anderen Länder wird ergebnisoffen diskutiert.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Josef Joffe, Dirk Maxeiner, Michael Miersch, Henryk M. Broder: Schöner Denken. Wie man politisch unkorrekt ist., Piper Verlag 2008, ISBN 3-492-2536-4; hb, S. 96
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