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Diana Johnstone
Diana Johnstone | |
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Geboren | 23. Juni 1934 |
Beruf | Journalist, Autor |
Diana Johnstone (* 1934) ist eine US-amerikanische Journalistin und Autorin.
Leben
Johnstone studierte russische Regionalwissenschaft (Russian Area Studies, BA) und Franko-Romanistik an der University of Minnesota[wp] (B.A 1962, M.A. 1964), lehrte dort auch anschließend Französisch als Assistenzlehrerin und promovierte 1970 bei Armand A. Renaud mit einer Arbeit über André Malraux[wp] (Malraux and the Ethical Novel) zum Ph.D.[1]
Sie war in der studentischen Anti-Vietnamkriegsbewegung, später in der europäischen Friedensbewegung[wp] aktiv. Von 1979 bis 1990 war sie Mitherausgeberin des US-amerikanischen Wochenmagazins In These Times. Um 1990 siedelte sie nach Paris über, wo sie bis heute lebt. Von 1989 bis 1996 war sie Pressesprecherin der Fraktion Die Grünen[wp] (GGEP) im Europäischen Parlament[wp]. Sie schreibt regelmäßig für Dialogue (Paris, 1996–2000), für den Newsletter CounterPunch und veröffentlichte mehrere Aufsätze im Middle East Report der Nichtregierungsorganisation Middle East Research and Information Project (MERIP).[2]
Positionen
Johnstone bezweifelt, dass Serbien und die Republika Srpska[wp] während des Bosnienkrieges[wp] einen Genozid an Bosniaken[wp] in Srebrenica begangen haben und sieht darin nur einen Vorwand für das Eingreifen der NATO[wp].[3]
Im April 2012 bezeichnete sie Marine Le Pen[wp], die Vorsitzende der Partei Front National[wp], zum einen als "demagogisch", zum anderen als "im Wesentlichen links".[4] Zudem sei Le Pen in keiner Weise antisemitisch.[5]
Rezeption
Ihr 2016 erschienenes Buch Die Chaos-Königin wurde von Deutschlandradio Kultur[wp] als unbequellter, eindimensionaler und "wütender Verriss von Washingtons Außenpolitik" und Anklage gegen den "militärisch-industriellen Komplex" rezensiert. Sie mache sogar Slobodan Milošević[wp], Muammar al-Gaddafi[wp], Baschar al-Assad[wp] und Wladimir Putin zu den Guten, "nur deswegen weil den US-Amerikanern eine schlechte Rolle zugedacht ist". Johnstone bediene alle europäischen Vorurteile gegenüber den USA, ob links oder rechts der politischen Mitte. In Deutschland würden so beispielsweise Anhänger der Partei Die Linke und von Pegida gleichermaßen angesprochen.[6] Fehlendes "Augenmaß" kritisiert auch Der Freitag. Die Autorin verdrehe zwar keine Fakten, argumentiere aber "selektiv und ungenau". So würden Fakten, die nicht in das Weltbild der Autorin passen, nicht beachtet.[7]
Veröffentlichungen (Auswahl)
Monografien
- Circle in the Darkness: Memoirs of a World Watcher, Clarity Press, 2020
- Queen of Chaos: The Misadventures of Hillary Clinton, 2015[8]
- dt.: Die Chaos-Königin: Hillary Clinton und die Außenpolitik der selbsternannten Weltmacht, Westend, 2016, ISBN 3-86489-135-3[9]
- Fools' Crusade: Yugoslavia, Nato, and Western Delusions, 2003
- The Politics of Euromissiles: Europe's Role in America's World, 1984
Artikel
- ELECTION 2020: Bourgeois Democracy Meets Global Governance. in: Consortium News, 28. August 2020
- deutsche Übersetzung: US-Präsidentschaftswahlen 2020: Bürgerliche Demokratie trifft Global Governance, NachDenkSeiten am 6. Oktober 2020
- "Linke" in den USA: Die schädlichen Auswirkungen der Antifa, ef-magazin am 4. November 2017 (Antifa)
- Antifa in Theory and in Practice, CounterPunch am 9. Oktober 2017
- Hiroshima: the Crime That Keeps on Paying, But Beware the Reckoning, Counterpunch, 2016 (deutsche Übersetzung erschienen in: Hiroshima: Das Verbrechen, das sich noch heute auszahlt - bis die Abrechnung kommt, Junge Welt, 181/2016, S. 3)
- Gaddafi's Libya as Demon, CounterPunch am 31. August 2011
- Die Dämonisierung von Gaddafis Libyen, 31. August 2011 (Lockerbie und die bulgarischen Krankenschwestern)
- Warum führen wir Krieg gegen Libyen?, 24. März 2011 (Richtige und falsche Gründe)
- Russland einkreisen, China ins Visier nehmen, 18. November 2010 (Die wahre Rolle der NATO in der Gesamtstrategie der Vereinigten Staaten von Amerika)
- Kollektive Schuld und kollektive Unschuld, Dezember 2009
- The Bosnian war was brutal, but it wasn't a Holocaust, The Guardian am 23 November 2005
- Greens in the European Parliament. A New Sense of Purpose for Europe. Records and Prospects of the first Green Political Group in the European Parliament. GGEP, Brüssel 1994.
Interviews
- KenFM im Gespräch mit: Diana Johnstone (Hillary Clinton - "Die Chaos-Königin") - KenFM (3. Juli 2016) (Länge: 89:30 Min.)
Einzelnachweise
- ↑ Bestandsnachweis im Katalog der University of Minnesota University Libraries
- ↑ Aufsätze für den Middle East Report, MERIP
- ↑ "Denying" the Srebrenica Genocide Because It's Not True: an Interview with Diana Johnstone, Counterpunch am 16. Juli 2015
- ↑ Diana Johnstone: Disillusion With the Euro and Europe, Counterpunch am 24. April 2012; French Elections: Cracks in the Neoliberal Consensus, Znet (reprint) am 28. April 2012
- ↑ Alexander Cockburn: Who are the real fascists: Marine Le Pen - or the United States?, The Week am 3. Mai 2012
- ↑ Michael Groth: Diana Johnstone: "Die Chaos-Königin" - Böse, böser, Hillary Clinton, Deutschlandradio Kultur am 16. April 2016
- ↑ Lukas Latz: Passt ins Weltbild, Rezension in: Der Freitag, 30. März 2016
- ↑ Diana Johnstone: A Note on Hillary Clinton, the Queen of Chaos, CounterPunch am 15. April 2016
- ↑ Hillary Clinton, die Lieblingskandidatin der Kriegspartei, NachDenkSeiten am 1. März 2016 (Die US-Amerikanerin und Journalistin Diana Johnstone zeigt in ihrem Buch Die Chaos-Königin - Hillary Clinton und die Außenpolitik der selbsternannten Weltmacht, das jetzt im Westend Verlag erscheint, dass Hillary Clinton nicht nur im Vergleich zu Sanders, sondern auch generell keine gute Wahl ist. Diana Johnstone verdeutlicht anhand zahlreicher Episoden aus Clintons Karriere, die auf das Fehlen eigener Prinzipien und einen unbedingten Aufstiegswillen hindeuten, dass sie schon seit geraumer Zeit eine der Speerspitzen der aggressiven US-Politik ist. Ein Auszug.)
Netzverweise
- Die englischsprachige Wikipedia führt einen Artikel über Diana Johnstone
- Westend Verlag: Diana Johnstone
- antikrieg.com: Artikel von Diana Johnstone