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Blockwart
Der Begriff Blockwart war im Organisationsschema der NSDAP[wp] als Funktionsbezeichnung nicht enthalten. In der Umgangssprache[wp] jedoch wurden der "Blockleiter der NSDAP" und auch der "Blockwalter" der Organisation "Kraft durch Freude"[wp] meist unterschiedslos als Blockwart bezeichnet.[1] Die sprachliche Verwirrung gipfelte später darin, dass die Helfer des Reichsluftschutzbundes[wp] die Bezeichnung "Blockwart" erhielten. Dies geschah wohl, weil Komposita mit -wart[wikt] aus dem Vereinswesen[wp] allgemein vertrauter waren.
In der Literatur- und Theatergeschichte kommt der Begriff "Blockwart" im Theater- und Kabarettstück Der Herr Karl[wp] von Helmut Qualtinger[wp] und Carl Merz[wp] aus dem Jahr 1961 vor, in dem die Hauptfigur, der opportunistische Herr Karl aus Wien, unter anderem eine Begegnung mit Adolf Hitler beim Blockwartetreffen schildert.
Der Begriff Blockwart wurde von einem Medienverbund aus 3sat[wp], Deutschlandradio Berlin, der Süddeutschen Zeitung und dem Suhrkamp Verlag[wp] zu einem der 100 Wörter des 20. Jahrhunderts[wp] gewählt.[2] In der Laudatio wurde das Wort charakterisiert als "Blockwart - in der Umgangssprache heute ein Schimpfwort, stellvertretend für Schnüffler."[3] Gemäß der Gesellschaft für deutsche Sprache[wp] lebt die Vokabel bis heute weiter. Sie ist Teil von Begriffen wie "Blockwartstaat" oder "Blockwartmentalität" und wird in manchen Fällen arglos, in anderen ironisch verwendet.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus, Verlag Walter de Gruyter, 2000, ISBN 3-11-016888-X, S. 108
- ↑ Wolfgang Schneider (Hrsg.): Die 100 Wörter des Jahrhunderts, Verlag Suhrkamp, 1999.
- ↑ ZDF.MSNBC 100 Wörter des Jahrhunderts[webarchiv]
- ↑ Der Sprachdienst - Organ der Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., 45, (2001), H. 3., S. 113: "Wörter des Jahrhunderts"
Querverweise