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Buschmänner

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Buschmänner (die), holländ. Bosjemans, von den Hottentotten Saabs genannt, ein wilder, räuberischer, braungelber Volksstamm, welcher in den Einöden des südl. Afrika, nördl. vom Vorgebirge der guten Hoffnung in Erdhöhlen und Felsklüften haust und von der Gewohnheit, nur im Gebüsch versteckt auf Wild und Feind zu lauern, seinen Namen erhalten hat.

Die Buschmänner theilen sich in die drei Stämme der Namaquas, Dammaras und Koranas, von welchen bis jetzt nur der erste Empfänglichkeit für christliche Bildung zeigte, die andern aber sich noch im Zustande der größten Rohheit befinden. Selten sind sie über vier Fuß hoch, haben breite, vorstehende Backen­knochen und überhaupt eine widerwärtige Gesichts­bildung. Bekleidet sind sie mit Mänteln aus Schaaf­fellen; Lanzen, Bogen und Pfeile, die sie zu vergiften pflegen und wenn sie wandern, wie die Abbildung zeigt, an ihrem Kopfputze befestigen, sind ihre einzigen Waffen. Sie treiben weder Ackerbau noch Viehzucht, sondern leben nur von Raub, Jagd, Fischfang, wilden Wurzeln und Früchten, Heuschrecken und weißen Ameisen, die ihre Lieblings­speisen sind, verzehren aber auch Schlangen, Spinnen und anderes Ungeziefer. So lange es ihnen nicht an Nahrungs­mitten fehlt, sind sie ungeheuer gefräßig, können aber auch sehr lange Hunger leiden; übrigens leben sie nicht einmal gesellig unter sich, sondern schwärmen meist in einzelnen Familien umher und vereinigen sich nur, um gemeinschaftlich räuberische Überfälle auszuführen.[1]



Der Begriff San bezeichnet eine Reihe ethnischer Gruppen im südlichen Afrika, die ursprünglich als reine Jäger und Sammler[wp] lebten. Das Wort "San" geht auf eine Bezeichnung der Nama[wp] Südafrikas zurück und bedeutet so viel wie "jene, die etwas vom Boden auflesen". San und Khoikhoi[wp] werden oft als Khoisan[wp] zusammengefasst.

Begriffsgeschichte

Viehhaltende Khoisan-Gruppen benutzten den Terminus San, um sich von den als Jäger und Sammler lebenden Khoisan-Gruppen zu unterscheiden - sich selbst nannten sie Khoikhoi (wahre Menschen). Der Ursprung des Wortes San ist nicht bekannt, in der Nama-Sprache der Khoisan bedeutet San jedoch so viel wie "Fremder", "Nichtsnutz" oder "Bandit".[2] Die Fremd­bezeichnungen wechselten je nach Epoche von San zu Bosjesman/Bushman/Buschmänner, Basarwa oder Khwe. Die Bezeichnung "Buschmann" schließt beide Geschlechter und Kinder ein. Als Eigen­bezeichnungen einzelner Gruppen sind u. a. Jul’hoansi und ǃKung bekannt. Ebenfalls aufgetreten sind die Bezeichnungen "Noakwe" oder "Nloakwe" (Rote Menschen) und "Kwe" (Menschen). Auch die Bezeichnung "Buschleute" nutzen indigene Gruppen als Eigen­bezeichnung, um die Beziehung zu ihrem Land auszudrücken.[3] Andererseits wird auch die Meinung vertreten, der Begriff enthalte eine negative Konnotation.[4] Repräsentanten der San gaben 2003 an, die Bezeichnung ihrer individuellen Gruppe der Sammel­bezeichnung San vorzuziehen.[5]

Situation der San heute

Die Zahl der San betrug vor 2000 Jahren noch etwa 300.000 bis 400.000 und beträgt heute im gesamten südlichen Afrika nur noch etwa 100.000. In Botswana[wp] (49.000), Namibia (38.000), Südafrika (4500), Angola[wp] (6000), Sambia[wp] (1600) und Simbabwe (1200) sind sie nur noch eine Minderheit. Ein Großteil ist auf Farmen als Arbeiter angestellt. Nur wenige leben heute noch auf traditionelle Art und Weise. Avgeropoulos nennt wesentlich niedrigere Zahlen.[6][7]

Einzelnachweise

  1. Brockhaus 1838
  2. R. Elphick: Khoikhoi and the Founding of White South Africa. Yale University Press, 1975, S. 24, 27.
  3. Alice Mogwe: Who was (T)here First. Botswana Christian Council, 1992, S. 4.
  4. Bartholomew Dean, Jerome M. Levi (Hrsg.): At the Risk of Being Heard Identity, Indigenous Rights, and Postcolonial States. University of Michigan Press, 2003, S. 85
  5. Statement by delegates of the Working Group of Indigenous Minorities in Southern Africa (WIMSA) and the South African San Institute attending the 2003 Africa Human Genome Initiative conference held in Stellenbosch. - Carina Schlebusch: Issues raised by use of ethnic-group names in genome study. In: Nature. 464, Nr. 7288, 25. März 2010, S. 487.
  6. Avgeropoulos nennt als Gesamtzahl 55.000 und traditionell Lebende maximal 2500.
  7. WikipediaSan (Volk)
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 355-356.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000816779
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