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Kurt Gritsch

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Kurt Gritsch
© 2013 by Schattenblick
Geboren 21. Juni 1976
Beruf Historiker

Dr. Kurt Gritsch (* 1976) ist Historiker und Konfliktforscher. Seine Forschungs­schwerpunkte sind Zeitgeschichte, Konflikt­forschung, Medien und Rezeptions­geschichte. Er ist Autor von zwei Büchern und mehr als fünfzig Veröffentlichungen in Fachzeit­schriften und Magazinen, u. a. zum Jugoslawien-Krieg[wp], zum Kosovo-Konflikt[wp], zu den arabischen Revolutionen[wp] und zum Ukraine-Konflikt[wp]. Er lehrt Geschichte und Deutsch an einem Gymnasium in der Schweiz (GR). Seit 2014 ist Projekt­mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in Innsbruck im Projekt "Arbeits­migration in Südtirol".[1]

Positionen

Zitat: «Grüne und SPD [...] haben vor allem dazu beigetragen, den Antifaschismus von seiner Bindung an den Antiimperialismus[wp] zu lösen. Es ist ihnen gelungen - und es konnte eben nur einer Links­regierung gelingen -, den Antifaschismus umzudeuten.

Die Begründung, gegen Faschismus zu sein, wurde fortan dafür verwendet, sich für Interessen einzusetzen, die man früher als klassisch imperialistische bezeichnet hätte - Regimewechsel[wp], erzwungene Marktöffnung, Lohndumping, Verkauf von Rohstoffen an internationale Konzerne zu Niedrigst­preisen etc.» - Kurt Gritsch[2]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Bücher

  • Nie wieder Krieg (ohne uns)! (Telepolis): Die Rolle von Grünen, Linken und Medien im Kosovo-Krieg, Heise Medien 2015, EBUB
  • Inszenierung eines gerechten Krieges? Intellektuelle, Medien und der "Kosovo-Krieg" 1999, Georg Olms Verlag 2010, ISBN 3-487-14355-0
  • Peter Handke und "Gerechtigkeit für Serbien". Eine Rezeptionsgeschichte, Studien Verlag 2009, ISBN 3-7065-4614-0

Artikel

Interview

Einzelnachweise

  1. Indes-Verlag: Kurt Gritsch
  2. Jens Berger: Nie wieder Krieg (ohne uns)! Zur Rolle von Grünen, Sozialdemokraten und Medien im Kosovo-Krieg, NachDenkSeiten am 11. Juni 2015 (Der "Krieg um die Köpfe", von dem zurzeit viel die Rede ist, nahm seinen Anfang bereits in den 1990er Jahren und führte dazu, dass sich immer weitere Teile des rot-grünen Parteien­spektrums bereitfanden und -finden, gegen einen jeweils "neuen Hitler" notfalls auch kriegerische Mittel zu bemühen. Jens Wernicke sprach hierzu mit dem Historiker Kurt Gritsch, der sich vermittels einer kürzlich erschienenen Position um thematische Aufarbeitung bemüht.)
  3. Ich war noch Student an der Universität in Innsbruck, als 1999 der NATO-Angriff auf Jugoslawien losging. Wir haben das Thema damals rauf und runter diskutiert. Und obwohl ich großes Verständnis für die Lage der Kosovo-Albaner hatte und habe - ich konnte mich als deutsch­sprachiger Südtiroler gut in die Rolle der Minderheit hineinversetzen -, wollte mir doch nicht in den Kopf, dass ich plötzlich für den Abwurf von Bomben sein sollte. Die Message aber war klar: Wer gegen das Eingreifen der NATO war, der machte sich schuldig, einem Genozid tatenlos gegenüberzustehen. Schlimmer noch: Er geriet in den Verdacht, auch gegen Hitler nichts unternommen zu haben. Diese fiese Zuspitzung der Argumentation habe ich aber erst später so richtig begriffen. - Das Zerbrechen des Kriegs­widerstands ist das Eine, die Umdeutung des Begriffes Antifaschismus aber das Andere. Im Fall Kosovo wurden der Öffentlichkeit ja mit Kriegsbeginn im März 1999 die dreistesten Lügen erzählt. Weder gab es eine "serbische SS", wie Joschka Fischer behauptete, noch das von Verteidigungs­minister Rudolf Scharpingbehauptete "KZ im Fußballstadion von Pristina", noch hat sich der ebenfalls von Scharping kolportierte "Hufeisenplan" als Wahrheit herausgestellt. - Dahinter stehen Spin Doctors[wp], PR-Agenturen, die einen Krieg ähnlich professionell "vermarkten" wie ein Konsumgut. Auch hier soll die Öffentlichkeit kaufen, nur eben eine Sichtweise anstelle einer Ware. - "Diese Wiederbelebung des Hitler-Gespenstes richtet sich vor allem gegen die bisher kriegs­unwilligen Deutschen und die dortige Friedensbewegung."

Netzverweise