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Katherina Reiche
Katherina Reiche | |
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Geboren | 16. Juli 1973 |
Parteibuch | Christlich-Demokratische Union Deutschlands |
Beruf | Politiker |
Ehegatte | Sven Petke[wp] |
Katherina Birgitt Reiche (* 1973) ist eine ehemalige deutsche Politikerin, seit 2020 Vorsitzende der Geschäftsführung des innogy-Tochterunternehmens innogy Westenergie GmbH und seit Juni 2020 Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung. Sie war von 1998 bis 2015 Mitglied des Deutschen Bundestages und amtierte von 2005 bis 2009 als eine der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Reiche übte von 2009 bis 2013 das Amt der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Kabinett Merkel II[wp] und von 2013 bis 2015 dasjenige der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Kabinett Merkel III[wp] aus. Sie hatte von 2015 bis 2019 das Amt der Hauptgeschäftsführerin beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU) inne.
Privates
Katherina Reiche ist seit 2003 mit dem CDU-Politiker Sven Petke[wp] verheiratet und hat drei Kinder.
Parteilaufbahn
Im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2002 wurde sie von Edmund Stoiber[wp] in das so genannte "Kompetenzteam" als Expertin für Frauen-, Jugend- und Familienpolitik berufen. Aus konservativen Unionskreisen wurde diese Nominierung kritisiert, da Katherina Reiche zu diesem Zeitpunkt eine noch unverheiratete Mutter war.[1] Im gleichen Jahr erwartete sie als Unverheiratete ihr zweites Kind[2], was eine sofortige Intervention der Deutschen Bischofskonferenz[wp] bei der CDU/CSU-Führung [3] und innerhalb der Unionsparteien große Entrüstung auslöste, weshalb Stoiber in Folge dessen ihr schließlich die Zuständigkeit für die Familienpolitik in seinem Kompetenzteam entzog.[4]
Positionen
Gleichgeschlechtliche Ehe
Im Juli 2002 erklärte Reiche, sie unterstütze die Klage der von Unionsparteien regierten Länder Bayern, Sachsen und Thüringen gegen das Lebenspartnerschaftsgesetz, weil es nicht dem Familienbild der Union entspreche. Das am 1. August 2001 in Kraft getretene Gesetz sei ein "Angriff auf Ehe und Familie" und gehe "weit über das hinaus, was ich bereit wäre zu regeln".[5]
Im August 2012 sprach sich Reiche in der Bildzeitung entschieden gegen die Idee aus, die eingetragene Lebenspartnerschaft mit der Ehe gleichzustellen. Sie erklärte in diesem Zusammenhang: "Unsere Zukunft liegt in der Hand der Familien, nicht in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften."[6][7][8] Nur weil die Ehe von Mann und Frau für einige an Bedeutung verloren habe, dürfte man sie als Lebensentwurf nicht grundsätzlich in Frage stellen. Die Union müsse ganz klar sagen, dass sie auf Familie, Kinder, Ehe setzt. Mit dieser Aussage hat Katherina Reiche wütende Proteste ausgelöst.[9]
Katherina Reiche hatte eine wirre und widersprüchliche Debatte innerhalb der Union kritisiert:
- "Die Union muss ganz klar sagen, dass sie auf Familie, Kinder, Ehe setzt. Die Gesellschaft wird nicht von kleinen Gruppen zusammengehalten, sondern von der stabilen Mitte." Gleichgeschlechtliche Partnerschaften dürften nicht diskriminiert werden. "Nur wird keiner diskriminiert, wenn das Lebensmodell, das den Erhalt unserer Gesellschaft garantiert, besonders geschützt und gefördert wird." Ehe und Familie seien der Markenkern der Union, so Reiche: "Die Familie ist der Haltepunkt, der Gegenpol zur Globalisierung in einer rasanten Arbeitswelt. Mehr als 90 Prozent der jungen Leute streben eine stabile Familie an. Welches Signal wollen wir an sie richten?"[10]
Eine Politikerin tritt öffentlich für Ehe und Familie ein und der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) reagiert, wie man es von Anhängern totalitärer Ideologien erwarten kann, mit der Forderung nach Denk- und Sprechverboten:
- Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD), forderte Horst Seehofer (CSU) und Angela Merkel (CDU) dazu auf, die "homosexuellenfeindlichen Ausfälle in ihren Parteien mit einem Machtwort zu stoppen". Seit Tagen liefen Unionspolitiker "Amok" und polemisierten in "unerträglicher Weise" und einer Sprache, "die wir sonst nur von Rechtspopulisten und Rechtsextremen kennen".[6]
Die im Internet aufgrund der von Reiche in dem ihrerseits der Bild-Zeitung gegebenen Interview geäußerten Ablehnung der so genannten Homo-Ehe öffentlichkeitswirksam inszenierte Empörung war groß und zeichnete sich durch den Gebrauch von einschlägigen Fehdewörtern und stigmatisierenden Phrasen, wie "homophob" und "Hasspredigerin gegen Homosexuelle", aus.[7]
Die Lobby homoerotisch veranlagter Männer und Frauen delegitimiert die Teilnehme jeder Person am öffentlichen Diskurs, die eine ihr missliebige Meinung zum Ausdruck bringt.[11]
Zitat: | «Unsere Zukunft liegt in der Hand der Familien, nicht in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. Neben der Euro-Krise ist die demographische Entwicklung die größte Bedrohung unseres Wohlstands.»[12] |
Zitat: | «Eine bisher eher unbekannte CDU-Politikerin, deren Namen ich bislang noch nie gehört habe, hat sich bei der Homosexuellen-Lobby in die Nesseln gesetzt. Sie hat die Ungeheuerlichkeit begangen, die Feststellung zu äußern, dass "die Zukunft in der Hand der Familien liegt". Die Homo-Lobby läuft Amok. Dabei ist der besondere Schutz von Ehe und Familie schon im GG verankert (...) Die Väter des GG hätten wohl nie gedacht, dass man etwas anderes als die Ehe zwischen Mann und Frau damit meinen könnte. Ich warte ja noch auf den Tag, an dem man auch seinen Hund heiraten kann.» - Fatima Özoguz[13] |
Babyklappe
Zitat: | «Die CDU in Potsdam sagt uneingeschränkt Ja zur Babyklappe in unserer Stadt. Es ist absolut notwendig, dass Schwangere in Konfliktsituationen, aus einer Vielzahl von Möglichkeiten die richtige Entscheidung zum Wohl des Kindes treffen können. Der Erhalt des Lebens hat Vorrang vor allen anderen diesbezüglichen Fragen.»[14] |
Einzelnachweise
- ↑ Markus Deggerich: Keine Familienpolitik ohne Trauschein, Spiegel Online am 1. Juli 2002
- ↑ Unions-Nachwuchs Katherina Reiche bringt Tochter zur Welt, Spiegel Online am 27. August 2002
- ↑ Förmlicher Protest Bischöfe wettern gegen Stoibers Familienfrau, Spiegel Online am 17. Juli 2002
- ↑ Streit um Homo-Ehe Schnarrenberger wagt Vorstoß, Reiche erntet Wutsturm, Süddeutsche Zeitung am 22. August 2012
- ↑ Katherina Reiche Nein zur Homo-Ehe, Ja zur eigenen Hochzeit, Spiegel Online am 16. Juli 2002
- ↑ 6,0 6,1 Drohungen gegen CDU-Politikerin: Ein Problem mit der Szene, FAZ am 24. August 2012
- ↑ 7,0 7,1 Homo-Gesetz: Staatssekretärin Reiche löst Wutsturm aus, Berliner Zeitung am 23. August 2012
- ↑ Wo sie Recht hat, hat sie Recht: Unsere Zukunft liegt in der Hand der Familien, nicht in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, EuroNews am 24. August 2012
- ↑ Streit um Homo-Ehe: Leutheusser wagt Vorstoß, Reiche erntet Wutsturm, Süddeutsche Zeitung am 22. August 2012
- ↑ Reiche: Ehe hat Vorrang vor Homo-Ehe, Katholische Sonntagszeitung am 21. August 2012
- ↑ Shitstorm gegen CDU-Politikerin - Homo-Ehe: Deutschland hat verlernt, gesittet zu streiten, Focus am 23. August 2012
- ↑ Drohungen gegen CDU-Politikerin Ein Problem mit der Szene, FAZ am 25. August 2012
- ↑ Muslim-Markt-Forum: CDU-Politikerin wird angefeindet... weil sie sich für Ehe und Familie ausgesprochen hat, Fatima Özoguz am 26. August 2012 um 14:09 Uhr
- ↑ Reiche: Bekenntnis zur Babyklappe ist Bekenntnis zum Leben, Pressemitteilung vom 17. Juli 2012
Netzverweise
- (Ehemalige) Webpräsenz: katherina-reiche.de[archiviert am 30. Oktober 2013], katherina-reiche.de[archiviert am 17. Dezember 2014]
- Jürgen Elsässer: Shit-Storm gegen CDU-Frau - weil sie die Familie verteidigt, Elsässers Blog am 26. August 2012
- Anreißer: Katherina Reiche macht sich bei der Schwulen-Lobby verhasst.
- Katharina Reiche gewinnt CDU-Machtkampf, Morgenpost am 20. Oktober 2012
- Anreißer: Im Kampf um die CDU-Direktkandidatur im Bundestagswahlkreis Potsdam hat sich Katherina Reiche gegen Konkurrentin Saskia Ludwig durchgesetzt.
- Kandidatin gekürt: Katherina Reiche ist CDU-Bundestagskandidatin für Potsdam und Potsdam-Mittelmark[archiviert am 23. Oktober 2012], Märkische Allgemeine am 20. Oktober 2012