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Humanistische Union

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Die Humanistische Union (HU) ist eine sich selbst als Bürgerrechts­vereinigung verstehende Lobbygruppe in Deutschland.

Geschichte und politische Arbeit

Die Humanistische Union wurde 1961 in München gegründet und ist damit die älteste heute bestehende und sich selbst als Bürgerrechts­organisation definierende Lobbygruppe der Bundesrepublik Deutschland. Sie hat nur etwa 1.200 Mitglieder, unter denen sich aber viele prominente Vertreter des rot-grün-linksliberalen Lagers finden. Im Juni 2009 vereinigte sie sich mit der Gustav-Heinemann-Initiative.

Ihre Ziele verfolgte die HU zunächst durch Vorträge, Podiums­diskussionen, Plakat­aktionen, öffentliche Erklärungen und Publikationen. Diese unmittelbare Einwirkung auf die öffentliche Meinung wurde jedoch im Laufe der Zeit zunehmend durch professionelle Lobbyarbeit abgelöst, die beispielsweise in Stellungnahmen und Gutachten zu Gesetzgebungs­vorhaben beinhaltet.

Derzeitige Bundesvorsitzende ist Rosemarie Will[wp], Professorin für Öffentliches Recht an der Humboldt-Universität zu Berlin und ehemalige Richterin am Verfassungs­gericht des Landes Brandenburg. Zur Zeit der Existenz der DDR war sie Mitglied der SED. 1993 trat sie der SPD bei und wurde 1996 Mitglied der SPD-Grundwerte­kommission.

Prominente Mitglieder

  • Alexander Mitscherlich[wp]
  • Walter Jens[wp]
  • Klaus Staeck[wp]
  • Ulrich Wickert[wp] (Humanistische Studentenunion)

Trotz ihrer geringen Mitgliederzahl hatte die HU damit sowohl unter der Regierung Schröder als auch unter jener Merkel das Justizministerium unter Kontrolle.

Positionen

Kritik aufgrund der Haltung zur Pädophilie

Ein wichtiger Kritikpunkt an der HU bildet die "Erklärung des Bundesvorstandes der Humanistischen Union zum Sexualstrafrecht" vom 24. Juni 2000. Darin wandte sich der Bundesvorstand gegen eine seiner Ansicht nach seit Mitte der 1990er Jahre zu beobachtende Verpolizeilichung der Gesellschaft im Bereich der Sexual­straftaten sowie eine mediale und öffentliche "Erzeugung moralischer Panik". Der gesellschaftliche und staatliche Umgang mit der Bevölkerungs­gruppe der Pädophilen wurde darin als "Lehrstück aus dem ebenso alten wie offenbar aufklärungs­resistenten Kapitel der Erzeugung von gesellschaftlichen Sündenböcken und der moralischen Verschiebung und Entäußerung sozialer Probleme" charakterisiert. Angesichts der "absolut und relativ außer­ordentlich raren Fälle sexueller Gewalt­handlungen" wurde auch gegen eine "kreuzzug­artige Kampagne gegen Pädophile" Position bezogen.

Erst 2004 distanzierte sich die HU von der "Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität" (AHS) und deren Auffassung, dass sexuelle Handlungen von Erwachsenen mit Kindern unter bestimmten Umständen straffrei sein sollten. Ausgelöst durch Recherchen des Journalisten Manfred Karremann gab es ab Oktober 2003 Ermittlungen gegen Mitglieder der Münchner Gruppe (der AHS), und es wurden auch die Räumlichkeiten des Bildungswerks der HU durchsucht, in denen sich die Gruppe traf. Eine Fachgruppe der AHS war seit 1997 die AG Pädo, die 1991 als Arbeitsgruppe des Bundesverbandes für Homosexualität (BVH) gegründet wurde.

Netzverweise

  1. Rüdiger Lautmann ist im Vorstand der Schwulenberatung, die als Initiator für das Berliner Kita-Projekt fungiert.