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Egon Bahr
Egon Bahr | |
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Gelebt | 18. März 1922–19. August 2015 |
Parteibuch | Sozialdemokratische Partei Deutschlands |
Beruf | Politiker |
Egon Karl-Heinz Bahr (1922-2015) war ein deutscher Politiker der SPD. Er übte von 1972 bis 1974 das Amt des Bundesministers für besondere Aufgaben und von 1974 bis 1976 dasjenige des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit aus. Er war einer der entscheidenden Vordenker und führenden Mitgestalter der von der Bundesregierung unter Willy Brandt ab 1969 unter dem von ihm geprägten Leitgedanken "Wandel durch Annäherung" eingeleiteten Ost-[wp] und Deutschlandpolitik[wp].
Kanzlerakte
Egon Bahr berichtete in einem Interview mit der Zeitung Zeit aus dem Jahre 2009 von einer "schriftlichen Unterwerfungserklärung", die Willy Brandt vor seinem Amtsantritt gegenüber den westlichen Siegermächten zur Bestätigung des Status der BRD als deren Protektorat mit den damit einhergehenden und unbefristet fortgeltenden, exklusiven Rechten derselben auf Ausübung der (außen)politischen und militärischen Oberhoheit zu unterzeichnen hatte.
Zitat: | «Brandt war wichtiger, zu berichten, was ihm "heute passiert" war. Ein hoher Beamter hatte ihm drei Briefe zur Unterschrift vorgelegt. Jeweils an die Botschafter der drei Mächte - der Vereinigten Staaten, Frankreichs und Großbritanniens - in ihrer Eigenschaft als Hohe Kommissare gerichtet. Damit sollte er zustimmend bestätigen, was die Militärgouverneure in ihrem Genehmigungsschreiben zum Grundgesetz vom 12. Mai 1949 an verbindlichen Vorbehalten gemacht hatten. Als Inhaber der unkündbaren Siegerrechte für Deutschland als Ganzes[wp] und Berlin hatten sie diejenigen Artikel des Grundgesetzes suspendiert, also außer Kraft gesetzt, die sie als Einschränkung ihrer Verfügungshoheit verstanden. Das galt sogar für den Artikel 146, der nach der deutschen Einheit[wp] eine Verfassung anstelle des Grundgesetzes vorsah. [...] Brandt war empört, dass man von ihm verlangte, einen solchen "Unterwerfungsbrief" zu unterschreiben. Schließlich sei er zum Bundeskanzler gewählt und seinem Amtseid verpflichtet. Die Botschafter könnten ihn wohl kaum absetzen! Da musste er sich belehren lassen, dass Konrad Adenauer[wp] diese Briefe unterschrieben hatte und danach Ludwig Erhard[wp] und danach Kurt Georg Kiesinger[wp].»[1] |
Ostpolitik
Ukraine-Konflikt
Zitat: | «Historiker sind sich einig, dass die von Bundeskanzler Willy Brandt begonnene neue Ostpolitik den Grundstein für das friedliche Ende des Kalten Krieges und die deutsche Wiedervereinigung[wp] gelegt hat. Der Autor der neuen Ostpolitik war Egon Bahr, ein bis zu seinem Tode international hochgeachteter Geostratege.
Aber für die Propagandisten der heutigen deutschen Politik war auch das böse, weil für sie jedes Verständnis für und jedes Gespräch mit Russland böse ist. Hinzu kommt, dass Bahr in den letzten Jahren vor seinem Tod im Jahre 2015 vor der neuen Politik des Westens gewarnt hat. Er hat davor gewarnt, die russischen roten Linien zu übertreten und dabei auch ganz konkret die westliche Ukraine-Politik kritisiert. Schon vor zehn Jahren sagte er vor Schülern, er sage ihnen als "alter Mann", dass wir nicht mehr in einer Nachkriegszeit, sondern in einer Vorkriegszeit leben. Egon Bahr hat mit allem Recht behalten, wie wir heute wissen.» - Anti-Spiegel[2] |
Einzelnachweise
- ↑ Egon Bahr: Mein Deutschland (Teil 9) Drei Briefe und ein Staatsgeheimnis, Die Zeit am 8. September 2009
- Herbst 1969: Bundeskanzler Willy Brandt wird ein Schreiben vorgelegt. Erst weigert er sich, es zu unterzeichnen - dann tut er es doch.
- ↑ Thomas Röper: "Da gab es keinen mehr, der protestieren konnte" - Der Spiegel fordert "Canceln! Canceln! Canceln!", Anti-Spiegel am 28. Juli 2024
- Anreißer: Im Spiegel wurde eine Kolumne veröffentlicht, die man leicht für Satire halten könnte, aber sie ist ernst gemeint. Der Autor fordert darin vollkommen offen Zensur und das Verbot von Büchern, deren Autoren nicht vollkommen der Linie der Regierung folgen.
- Auszug: Egon Bahr, einer der Architekten der Aussöhnung von Ost und Westen und des Endes des Kalten Krieges[wp] ist für Pfister[wp] nun eine "zwielichtige Figur", weil er schon vor zehn Jahren vor der Politik des Westens gewarnt (und auch Recht behalten) hat.
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Egon Bahr
-
Egon Bahr zur Souveränität der BRD, Totalüberwachung und Steuerung hinter der Fassade- Egon Bahr (22. November 2013) (Länge: 13:58 Min.) (Hinweis: Dieses Video ist nicht mehr verfügbar, weil das mit diesem Video verknüpfte YouTube-Konto gekündigt wurde.) (Souveränität) - Egon Bahr zur Souveränität der BRD, Totalüberwachung und Steuerung hinter der Fassade - Verbraucherschutz Verband (12. Mai 2014) (Länge: 13:58 Min.)
- "Es wäre langsam an der Zeit, dass einmal grundsätzlich geklärt wird, welche Relikte aus der Besatzungszeit immer noch gelten. Die deutsche Souveränität ist ja 1955 erklärt worden, aber sie war gleich Null, die Änderungen. Und das, was 1990 dann drauf gesetzt worden ist, hat das auch noch nicht grundsätzlich verändert." (0:30-1:00 Min.)
- Auf die Frage: "Inwieweit ist Deutschland souverän?"
- "Naja, also souverän ist kein Land mehr. Souverän ist nach einer Definition derjenige, der den Ausnahmezustand erklären kann. Aber das ist alles nicht mehr ernst zu nehmen in der Situation, in der ... in Frieden[szeiten] Krieg geführt werden kann - und zwar in einem Ausmaß, das sonst nur Atomwaffen erreichen konnten, nämlich Gesellschaften zu lähmen. Und das ist etwas, was nun alle - übrigens die Chinesen, die wir noch gar nicht erwähnt haben, natürlich auch betrifft. Die machen das mit großer Gelassenheit und Ruhe und sehen, was da aus der Wundertüte rauskommt." (1:33-2:26 Min.)
- Auf die Frage: "Inwieweit sind wir nicht souverän?"
- "Ich kann ihnen das nicht im Einzelnen sagen. Ich sage nur, ich habe eine Ausarbeitung über zehn, zwölf Seiten gelesen, was alles geklärt werden müsste. Das ist mehr, als ich ihn jetzt aufzählen kann. Aber es würde sich lohnen, das systematisch zu erforschen." (4:55-5:16 Min.)
- "Snowden hat eine Wahrheit enthüllt, die wir so noch gar nicht gesehen haben. Mit einer unglaublichen Arroganz der Macht - sie ist ja nicht dementiert worden - wie geht man mit einer Wahrheit um. Man muss sie berücksichtigen. Jedenfalls hilft nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Und wenn wir das berücksichtigen, dann werden wir das mit Obama auf der einen Seite und mit Snowden auf der anderen Seite und gleichzeitig mit Putin zu erörtern haben, um Konsequenzen zu ziehen. Was bedeutet es mit dem Ziel, die Dienste wieder auf das zurückzustutzen, was sie sein können, aber nicht unter dem Gesichtspunkt "Amerika über alles in der Welt". Das geht nicht." (8:17-9:30 Min.)
- Auf die Frage: "Was ist eigentlich mit dieser massenhafte Ausspähung der Daten von uns Bürgern?"
- "Das ist ja gerade das, was ich versuche zu kritisieren. Wir erkennen die Dimension dieser neuen, grenzenlosen Möglichkeiten durch Elektronik noch nicht. Es geht um jeden Menschen. Es geht um unsere Gesellschaft. Es geht darum, dass wir, wenn wir ganz normale Dienste benutzen, uns durchsichtig machen und gelenkt werden. Das ist eine Situation, in der man fast einen neuen Gesellschaftsvertrag schließen muss zwischen den Maschinen bzw. denen, die sie bedienen, bzw. die sie besitzen und dem großen Teil der Menschheit. Aber das ist nur die zivile Seite der Sache. Die militärische haben wir damit noch gar nicht erfasst. Ich kritisiere, dass das, was an Wahrheit enthüllt worden ist durch Snowden in der ganzen Breite der Dimension und der in der Geschichte noch nie dagewesenen Situation zu erkennen und zu realisieren." (9:49-11:04 Min.)
- Auf die Entgegnung: "Meinen Sie wirklich, dass das Bewusstsein schaffen wird?"
- "Ja, die Wahrheit ist auf Dauer nicht zu unterdrücken, die Dimension auch nicht." (11:08-11:14 Min.)
- Auf die Entgegnung: "Aber beispielsweise im Wahlkampf hat dieses Thema NSA-Affäre kaum mehr eine Rolle gespielt."
- "Wer versteht denn wirklich etwas davon?" (11:19-11:22 Min.)