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Demozid
Demozid (von griechisch δήμος démos "Volk"‚ "Bevölkerung" und lat. caedere "morden", "metzeln") ist ein von dem US-amerikanischen Politikwissenschaftler Rudolph Joseph Rummel[wp] eingeführter Begriff, der jedes geplante Töten durch Staaten, Regierungen und parastaatliche Gebilde umfasst, das auf eine bestimme ethnische, religiöse oder soziale oder auch anders konstituierte Gruppe von Menschen abzielt. So lässt sich die Ermordung der Kulaken[wp] unter Stalin[wp] ebenso unter dem Begriff Demozid zusammenfassen wie die mörderische Fronarbeit mexikanischer Bauern Anfang des 20. Jahrhunderts und auch der Bombenterror gegen Hiroshima, Nagasaki und Dresden.
In Abgrenzung dazu bezeichnet der Begriff Genozid[wp] lediglich das Töten von Menschen aufgrund ihrer Volks- oder Rassenzugehörigkeit.[1]
Rudolph Joseph Rummel
Rudolph Joseph Rummel (1932-2014) war ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler. Er lehrte an der University of Hawai'i politische Wissenschaften und Geschichte. Als empirischer Forscher beschäftigte er sich mit der Theorie vom Demokratischen Frieden. Anhand statistischer Verfahren belegt er in seinen vielfältigen Studien unter anderem die Annahme, dass zwischen demokratischen Staaten weniger kriegerische Auseinandersetzungen stattfinden.[2]
Besondere Formen
Besondere Formen des Demozids sind nach Rummel[3]
- die tödlichen Formen des Genozids (nationalsozialistischer Holocaust, Tötungen von Vietnamesen durch die Roten Khmer, Genozid an den Armeniern[wp] durch die Osmanen);
- Politizid (Hitlers Nacht der langen Messer[wp], Việt-Minh[wp]-Tötung von Nationalisten, der libysche Bombenanschlag auf ein ziviles Passagierflugzeug[wp]);
- Massenmord/Massaker (nationalsozialistische Vergeltungsmaßnahmen in Jugoslawien, vietnamesische Plansoll-Tötungen, japanisches Massaker von Nanking[wp]);
- Terror (guatemaltekische Todesschwadronen, Stalins Großer Terror[wp], argentinische Desaparecidos[wp]).
Literatur
- Rudolph Joseph Rummel[wp]: 'DEMOZID' - der befohlene Tod. Massenmorde im 20. Jahrhundert, LIT, 2., Aufl., 2006, ISBN 3-8258-3469-7
Einzelnachweise
- ↑ Demozid - der befohlene Tod (Interview mit dem US-Historiker Rudolph Rummel), ef-magazin Januar 2005 (Artikel und Interview von David Schah) (Um Rummels geringen Bekanntheitsgrad hierzulande ein wenig Abhilfe zu verschaffen, hat das ef-magazin ein ausführliches Interview mit Rudolph Rummel geführt und ist dabei besonders auf jene Geschichtskapitel eingegangen, die in Deutschland gerne tabuisiert oder grotesk verzerrt dargestellt werden.)
- ↑ Wikipedia: Rudolph Joseph Rummel
- ↑ Sources of Mass Death
Netzverweise
- Webseite: demozid.de (Auf dieser Seite werden ins Deutsche übersetzte Texte des amerikanischen Historikers und Soziologen Rudolph J. Rummel veröffentlicht. Rummel hat den Begriff "Demozid" für die Gesamtheit von vorsätzlichen und planmäßigen Massentötungen geprägt, die auf der Basis staatlicher Gewalt gegen Bürger des eigenen Landes durchgeführt werden.)
- Wikipedia führt einen Artikel über Demozid
- Demozid seit dem Zweiten Weltkrieg (Originaltitel des Artikels: R.J. Rummel: Democide Since World War II)