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BRICS-Spiele

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Die BRICS-Spiele (auch: "Weltfreundschaftsspiele") sind eine jährlich stattfindende Multisport­veranstaltung, die von den BRICS-Ländern organisiert wird. Die Veranstaltung wird in der Regel von dem Land organisiert, das in dem jeweiligen Jahr den Vorsitz der Gruppe innehat.[1]

Veranstaltungen

Nachdem 2016 in Goa[wp] ein BRICS-Vorbereitungs­turnier im U-17-Verbandsfußball stattgefunden hatte, wurde 2017 in Ganghzou, China, das erste BRICS-Multisport­turnier ausgetragen. Die ersten Spiele bestanden aus den Sportarten Volleyball, Wushu und Taolu. Die nächsten Spiele fanden 2018 in Johannesburg statt und umfassten Volleyball für Männer und Frauen sowie Verbandsfußball für Frauen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden sie erst 2022 wieder ausgetragen (offiziell als BRICS-Spiele 2021 bezeichnet).[2]

Die BRICS-Spiele 2021 wurden von Indien organisiert[3][4], das sie mit den für dasselbe Jahr geplanten Khelo India Games abstimmte. Diese Ankündigung erfolgte durch den indischen Minister für Sport und Jugend, Kiren Rijiju, auf dem Treffen der Sportminister der BRICS-Staaten. Indien hatte 2021 den Vorsitz der unabhängigen internationalen Gruppe aus fünf Nationen inne.[5] Die Spiele wurden zur gleichen Zeit und an den gleichen Austragungs­orten wie die Khelo India Games 2021 ausgetragen[6], was den Vorteil hatte, dass man die BRICS-Spiele aus nächster Nähe miterleben konnte.[Aktualisierungsbedarf]

Die Veranstaltung 2022 wurde von China organisiert, konnte aber aufgrund der Politik des Landes in Bezug auf das Coronavirus nicht vor Ort stattfinden.[1]

Die Veranstaltung 2023 wurde im Oktober von Südafrika organisiert und in Durban abgehalten.[7]

Im Jahr 2024 wird Russland die Veranstaltung vom 20. bis 23. Juni in Kasan[wp] ausrichten.[8]

Zeittafel

BRICS-Spiele Editions
Edition / Ausgabe Datum Austragungsort Sportart Anmerkungen
0 5. bis 15. Oktober 2016 Goa[wp], Indien U-17-Verbandsfußball [2]
1 17-21. Juni 2017 Guangzhou[wp], China Volleyball, Wushu, Taolu [2]
2 17-22. Juli 2018 Johannesburg[wp], Südafrika Volleyball (Männer/Frauen), Verbandsfußball (Frauen) [2]
3 1-30. September 2022 Online Breakdance, Schach, Wushu [9][10]
4 18-21. Oktober 2023 Durban[wp], Südafrika Schwimmen, Badminton, Tischtennis, Tennis, Beachvolleyball [11][12]
Früher hieß es mal, dass Sport unpolitisch sein und trotz aller politischen Differenzen zwischen Staaten eine Brücke zwischen den Menschen bauen soll. Von diesem Ideal hat sich der US-geführte Westen weit entfernt und politisiert alle internationalen Sport­veranstaltungen, die bisher vom Westen dominiert werden. Nun bauen Russland und andere Länder dazu Alternativen auf.

Das IOC als politisches Instrument des Westens

Der Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen[wp] besteht bereits seit längerer Zeit. Alles begann im Jahr 2015 nach den Olympischen Spielen in Sotschi[wp], als die WADA[wp] die Moskauer Labordatenbank (RUSADA[wp]) suspendierte, nachdem der deutsche Staatssender ARD eine Dokumentation über angebliches Doping im russischen Sport ausgestrahlt hatte.

An den Olympischen Spielen 2016 nahm Russland nur mit einem reduzierten Team teil. 2018 durften russische Sportler bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang[wp] wegen der angeblichen Hinweise auf Betrug bei den Olympischen Spielen in Sotschi nur unter neutraler Flagge antreten. Und im folgenden Jahr verhängte die WADA schon ein vierjähriges Verbot für russische Teams, an Groß­veranstaltungen teilzunehmen. Dies geschah offiziell nicht aus politischen Gründen, sondern wegen der Manipulation der Moskauer Labordatenbank. Die Strafe wurde nach einer Berufung beim Schiedsgericht für Sport auf zwei Jahre reduziert.

Jedoch war diese Frist noch nicht abgelaufen, als Russland auf unbestimmte Zeit von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen wurde. Das wurde mit der Militäroperation in der Ukraine begründet, die Russland damals begonnen hatte. Um Doping ging es nicht, es war eine rein politische Entscheidung, was auch offen gesagt wurde.

Seitdem sind bereits zwei Jahre vergangen, jedoch hat sich nichts geändert. Die Ziele dieser Verbote, wie beispielsweise die internationale Isolierung Russlands, wurden nicht erreicht.

Sport? Oder eher Politik?

Das IOC bleibt vor den Olympischen Spielen in Paris konsequent. Am 8. Dezember 2023 gab das Internationale Olympische Komitee bekannt, dass russische und bela­russische Athleten (man fragt sich, was Belarus[wp] damit zu tun hat) nur unter neutralem Status an den Olympischen Sommer­spielen in Paris 2024[wp] teilnehmen dürfen. Dazu müssen jedoch viele Regeln beachtet werden. Die Sportler dürfen nicht mit ihrem Land oder seinen staatlichen Symbolen in Verbindung gebracht werden. Auch Sportler, die aktiv militärische Aktionen unterstützen, werden von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Sportler, die mit der Armee oder nationalen Sicherheits­organisationen in Verbindung stehen, dürfen ebenfalls nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen.

Um diesen Sportlern dennoch die Möglichkeit zu geben, sich zu beweisen, wurden alternative Wettkämpfe wie die BRICS-Spiele oder die Freund­schafts­spiele ins Leben gerufen. Diese finden dieses Jahr in Russland statt. Das Olympische Komitee bezeichnete diese Spiele als einen "zynischen Versuch, den Sport zu politisieren", was angesichts der politisch motivierten Aktionen des IOC ziemlich komisch klingt.

Zu den Weltfreundschafts­spielen ist übrigens auch die Ukraine eingeladen, denn dort wird niemand wegen der Politik ausgeschlossen, es geht nur um den Sport. Dazu äußerte sich auch der russische Minister für Sport, Oleg Matytsin:

Zitat: «Wir werden sie [die ukrainischen Sportler] einladen und für ihren Aufenthalt im Land sorgen. Sie werden das gleiche Recht haben, an den Freundschaftsspielen teilzunehmen.»

Internationale Tragweite

Insgesamt werden über 70 Länder an diesem Sportereignis - den Welt­freundschafts­spielen - teilnehmen. Mehr als 30 Länder haben bereits ihre Teilnahme an den Freundschafts­spielen zugesagt. Und weitere Zusagen werden folgen, sagte der Leiter des Organisations­komitees der Freundschafts­spiele, Sergej Sorokin, in einem Interview mit dem russischen Sport­fernseh­sender MatchTV. Außerdem seien auch europäische Länder unter den Teilnehmern.

Die Freundschaftsspiele sind kein Wettbewerb, der von Russland allein organisiert und durchgeführt wird. Es ist eine internationale Veranstaltung unter der Schirmherrschaft der Internationalen Freundschafts­bewegung[ext] (IFA). Die Reichweite ist wirklich beeindruckend, wie Sorokin erklärte:

Zitat: «Es wird ein rekordverdächtiges Turnier sein, was seinen Umfang und die Vorbereitungszeit angeht. Es wird 36 verschiedene Sportprogramme, 208 Sportarten und 283 Medaillensätze geben. Wir haben bereits ein Abkommen mit der International Friendship Association (IFA) unterzeichnet.»

Wie gesagt, hat das Olympische Komitee die zukünftigen Sport­veranstaltungen in Russland verurteilt. Aber vielleicht stecken hinter diesen Worten noch andere Bedeutungen. Vielleicht will man keine Konkurrenz haben, oder das Monopol für internationale Sport­veranstaltungen nicht verlieren? Das IOC erklärte dazu:

Zitat: «Das IOC fordert alle Beteiligten der Olympischen Bewegung und alle Regierungen nachdrücklich auf, jegliche Beteiligung und Unterstützung von Initiativen abzulehnen, die darauf abzielen, den internationalen Sport vollständig zu politisieren.»

Konkurrenz oder Alternative?

Für das IOC gibt Grund zur Besorgnis, denn andere Sport­veranstaltungen, die nicht von den USA dominiert sind, ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Vom 11. bis 24. Juni 2024 finden auch die BRICS-Spiele in Kasan statt. Der Wettbewerb geht dem BRICS-Gipfel im Oktober voraus, der ebenfalls in Kasan stattfindet. Die BRICS-Mitglieder, wie Russland, China, Brasilien, Indien und Südafrika, machen allein 26,7 Prozent der Erdoberfläche und 41,5 Prozent der Weltbevölkerung aus, außerdem ist ihr BIP größer als das der G7[wp]. Hinzu kommt, dass 2024 vier weitere Staaten den BRICS beitreten.

Das Beispiels zeigt, was unter den Welt­freundschafts­spielen zu verstehen ist und warum sie zu einer echten Konkurrenz für die vom Westen dominierten werden können. Das IOC versteht dies ebenfalls, weshalb es diese Veranstaltungen heftig kritisiert. Die Welt­freundschafts­spiele sind jedoch keine Konkurrenz, sondern eine Alternative, die viel mehr bietet und bessere Perspektiven hat, denn hier wird fairer Wettbewerb geboten, bei dem kein Land und kein Sportler verurteilt wird.

Wenn das IOC sich nicht von der Dominanz des US-geführten Westens löst, könnten die Freundschafts­spiele die Olympischen Spiele auf mittlere Sicht sogar als wichtigstes Sportereignis der Welt ablösen, weil der Großteil der Staaten der Welt genug von der arroganten Dominanz der USA hat.

– Anti-Spiegel[13]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 2022 BRICS Games opens online-Xinhua, english.news.cn am 1. September 2022
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 BRICS INDIA 2021, Ministry of External Affairs
  3. India plans to host BRICS Games during Khelo India Games in 2021, Firstpost am 26. August 2020.
  4. India plans BRICS Games alongside Khelo India Games in 2021, Sportstar am 26. August 2020
  5. Planning to host BRICS Games during Khelo India Games 2021: Sports Minister Kiren Rijiju, The New Indian Express am 26. August 2020
  6. India plans BRICS Games during Khelo India Games next year, The Hindu am 26. August 2020 - via www.thehindu.com
  7. Pdf-icon-extern.svg XV BRICS Summit Johannesburg II Declaration[ext] - Planalto - Governo do Brasil, August 2023 (26 Seiten)
  8. BRICS Games to take place in Kazan on June 20-23, 2024, TASS am 1. September 2022
  9. 2022 BRICS Games opens online-Xinhua, news.cn am 1. September 2022 (Englisch)
  10. 2022 BRICS Games concludes - BRICS PartNIR Innovation Center, BPI am 30. September 2022 (Englisch)
  11. Sport, Arts and Culture hosts 2023 BRICS Games in Durban, 18 to 21 Oct - South African Government, gov.za ("Südafrikanische Regierung") am 16. Oktober 2023 (Englisch)
  12. Deputy Minister Mafu to officially close the 5th BRICS Games 2023 in Durban - South African Government, dsac.gov.za ("Ministerium für Sport, Kunst und Kultur" in Südafrika) am 21. Oktober 2023 (Englisch)
  13. Thomas Röper: Sport oder Politik? Die Politisierung von Olympia und die russische Reaktion darauf, Anti-Spiegel am 28. März 2024
    Anreißer: Der Westen wollte Russland international isolieren und hat Russland auch aus den meisten Sportveranstaltungen ausgeschlossen. Über die Reaktion Russlands wird im Westen kaum berichtet, aber der IOC wird immer unruhiger.

Netzverweise